29.05.2018
Aktueller trend:index zeigt zunehmende Ausrichtung der Windindustrie auf internationale Märkte
Die globale Windindustrie blickt auch 2018 aufgrund positiver Signale aus den asiatischen und einigen europäischen Märkten hoffnungsvoll in die Zukunft. Damit wird die teilweise verhaltene Stimmung in etablierten Märkten wie Deutschland kompensiert. Für 2020 wird die Marktsituation im Vergleich zu heute weltweit deutlich besser eingeschätzt. Dies sind die zentralen Ergebnisse des aktuellen WindEnergy trend:index (WETI), der heute (25.5.) bei einer Pressekonferenz in Hamburg vorgestellt und im März und April diesen Jahres durchgeführt wurde. WindEnergy Hamburg, die Weltleitmesse für Windenergie On- und Offshore, erstellt in Zusammenarbeit mit wind:research, dem führenden Marktforschungsinstitut für Windenergie, ein Stimmungsbarometer für die Branche, das einen WindEnergy Trendindex (WETI) misst. Die WindEnergy Hamburg öffnet vom 25. bis 28. September auf dem Gelände der Hamburg Messe und Congress ihre Tore. Sie ist Teil des Global Wind Summit 2018.
Über 700 Industrieexperten weltweit nahmen an der (Online-)Umfrage teil und beantworteten neun Fragen. Der Schwerpunkt der teilnehmenden Unternehmen liegt zu über der Hälfte in Deutschland und/oder Europa; Nordamerika, Asien und der Rest der Welt sind ungefähr gleich im Fokus. Sie sind in der Mehrzahl mit der Produktion befasst, davon die meisten in der Turbinenfertigung. Wartung und Service, Projektentwicklung und Installation sowie weitere Bereiche sind ebenfalls entsprechend der Marktanteile vertreten. Daraus ergaben sich folgende Ergebnisse:
– Die Stimmung bezüglich der Rahmenbedingungen für Onshore Wind ist überwiegend neutral bis sehr gut, in Asien mit über 90 % und Europa über 80 % der Stimmen in diesem Bereich. Deutschland fällt aktuell gegenüber diesen Märkten ab. Die Stimmung bezüglich der Rahmenbedingungen für Offshore Wind ist deutlich besser als Onshore, wobei sich das im Wesentlichen auf Asien bezieht.
– Die Marktsituation für Onshore Wind wird aktuell vor allem in Asien und Europa als gut bis sehr gut eingeschätzt; auch hier ist Deutschland mit einer neutralen, teilweise sogar negativen Einschätzung vertreten
– Die aktuelle Marktsituation für Offshore Wind wird deutlich besser eingeschätzt; Europa sticht dabei mit einer überwiegend positiven Einschätzung hervor.
– Die zukünftige Marktsituation für Onshore Wind wird vor allem für Asien und Europa, aber auch für den Rest der Welt als sehr gut bis neutral beurteilt. Nordamerika wird eher neutral gesehen. Die zukünftige Marktsituation für Offshore Wind wird im Vergleich zu Onshore unterschiedlich beurteilt: Besonders positiv ist die Einschätzung für Europa mit 67 Prozent positiven Bewertungen gefolgt von Asien mit 60 Prozent, eine jeweils deutliche Steigerung zur heutigen Situation und deutlich besser als Onshore.
– Potenziale für Kosteneinsparungen, insbesondere durch neue Technologien, sehen vor allem im Offshore-Bereich drei Viertel der Teilnehmer. Bei Onshore ist immerhin noch die Hälfte dieser Meinung.
– Die Digitalisierung wird nach Meinung einer großen Mehrheit (zwei Drittel) sowohl bei Onshore als auch bei Offshore zu Optimierungen führen. Bei Offshore sehen dabei 20 Prozent „sehr hohe“ Potenziale, während bei Onshore mehr „hohe“ Potenziale gesehen werden. Neue Technologien werden insbesondere im Bereich Offshore zu weiteren Kostensenkungen führen (vgl. Null-Cent-Gebote in der Ausschreibung 2017); davon sind fast drei Viertel aller Teilnehmer überzeugt. Bei Onshore ist es mehr als die Hälfte.
Die nächste Onlinebefragung wird im September und Oktober 2018 durchgeführt, um eine eventuelle Veränderung der Stimmung in Folge des weltgrößten Treffens der Industrie auf dem Global Wind Summit in Hamburg darzustellen.
Bild & Text: windenergyhamburg.com