Eine aktuelle Analyse von EuPD Research verweist auf einen klaren Zusammenhang zwischen dem Besitz bzw. der Kaufabsicht eines Elektroautos und einer Wallbox zum heimischen Laden. Energieversorger haben hierbei die Möglichkeit, sich beim Endkunden mit Lösungen zur Elektromobilität zu platzieren. Im Rahmen der Energiewende-Awards werden 2020 durch EuPD Research bereits zum vierten Mal die innovativsten Energieversorger in der DACH-Region ausgezeichnet. In diesem Jahr liegt der Fokus auf dem Thema Elektromobilität.
Noch immer fristen elektrisch betriebene Fahrzeuge in Deutschland ein Nischendasein. Wenngleich die offizielle Statistik des Kraftfahrzeugbundesamtes ein starkes Wachstum ausweist, entfielen auch im Monat Oktober lediglich 4.979 Fahrzeuge bzw. 1,7% der Neuzulassungen auf elektrisch betriebene Pkw. Ein wesentlicher Grund für den langsamen Wechsel vom Verbrennungsmotor zum Elektroantrieb wird in der mangelnden Ladeinfrastruktur gesehen. Entsprechend kommt dem heimischen Laden eine besondere Bedeutung zu.
Eine aktuelle Befragung des Bonner Markt- und Wirtschaftsforschungsunternehmens EuPD Research unter Elektromobilbesitzern und -planern zeigt einen deutlichen Zusammenhang des Besitzes bzw. Kaufs von Elektromobilen und Wallboxen auf. Demnach besitzt die Hälfte der Inhaber eines Elektromobils auch eine Wallbox. Diese Korrelation ist ebenfalls bei Befragten mit einer kurz- oder mittelfristigen Kaufintention sichtbar. Rund 62 Prozent der Befragten, die kurzfristig den Kauf eines Elektromobils planen, möchten sich ebenso auf kurze Frist eine Wallbox erwerben. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich bei den Befragten mit mittelfristigen Kaufplänen – hierbei planen rund 44 % zeitgleich zum Elektromobil eine Wallbox zu kaufen.
Ferner ist die Installation einer Wallbox häufig auch an die Installation einer Photovoltaikanlage gekoppelt. Dabei ist die Ladung des Elektromobils mit selbst erzeugtem grünen Strom nicht nur ökologisch sinnvoll – im Kontext von stetigen Strompreiserhöhungen, wie aktuell um durchschnittlich 5% ist dies für den Kunden auch ökonomisch vorteilhaft. Für eine neu installierte Photovoltaikanlage auf einem privaten Hausdach liegen die Erzeugungskosten heute bei rund 10 €Cent pro kWh. Im Vergleich zum Haushaltsstrom kann das eigene Elektroauto für ein Drittel der Kosten aufgeladen werden.
Für Energieversorger bietet die Elektromobilität vielfältige Optionen über den reinen Stromvertrieb hinaus am Wachstum dieses neuen Marktsegmentes zu partizipieren. Im Rahmen der jährlichen Untersuchung zum Energiewende Award analysiert EuPD Research sämtliche Energieversorger der DACH-Region u.a. in Bezug auf deren Angebot an Produkten und Dienstleistungen rund um Elektromobilität.
Aus der letztjährigen Erhebung wird deutlich, dass Energieversorger größtenteils noch zu wenig Engagement in Bezug auf die Verkehrswende zeigen. Dies verdeutlichen die Zahlen zum Ausbau der Ladeinfrastruktur und eines eigenen Angebots von E-Mobilitätsprodukten. Demnach bietet lediglich ein Fünftel der deutschen Energieversorger seinen Kunden eine Wallbox in ihrem Produktportfolio an. Das Angebot an so genannten Autostromtarifen zum mobilen Laden von E-Autos findet sich nur bei 15 % der untersuchten deutschen Energieversorger. Mit dem zukünftigen Wachstum des Marktes für Elektromobilität ergeben sich durch den langfristig etablierten Endkundenzugang der Energieversorger hier große Potentiale.
Bereits zum vierten Mal werden die innovativsten Energieversorger am 18. Juni 2020 im Rahmen der Innovationsplattform „The smarter E Europe“ mit dem Energiewende-Award prämiert. Der Award richtet sich an Energieversorger, die mit ihrem Engagement im Besonderen die Energiewende in der DACH-Region vorantreiben. Initiatoren des Projektes sind das DCTI Deutsches CleanTech Institut, The smarter E Europe und EuPD Research. Der Energiewende-Award wird bereits im zweiten Jahr in Folge von unserem Partner Vaillant unterstützt.
Bild & Text: thesmartere.de