Messekurier-BAU-2025

6 01/2025 Virtueller 3D-Zwilling von Baustellen Mit einer 360°-Kamera aus einem Foto den Raum vermessen Anzeige Zukunftsfähige Entwicklung Text & Bild: immersight GmbH Syrlinstr. 38 89073 Ulm Die immersight GmbH aus Ulm hat mit dem 3DWorkroom eine Möglichkeit entwickelt, wie auch kleine Handwerksbetriebe digitale Zwillinge einsetzen können. Beim 3DWorkroom handelt es sich um das neue Konzept der Virtuellen Baustelle. Orts- und zeitunabhängige Begehungen der Baustelle, auch zeitlich rückwirkend, helfen allen Beteiligten bei der Zusammenarbeit. Eine Reihe von Tools, wie z.B. die Vermessung im virtuellen Raum, helfen dabei, sich abzusprechen und gemeinsam zu inspizieren. Mehrere Aufnahmen über einen Zeitraum werden automatisch chronologisch sortiert und in Projektmappen zusammengestellt. Neben der Übersichtlichkeit können neue Aufnahmen auch GPS-basiert zugeordnet werden. „Das müsste ich mir mal anschauen“ – heißt es oft in einem Handwerksbetrieb. Ob der Chef zum Kunden oder der Mitarbeiter zum Kollegen, ohne Einblick kommt man nicht weiter. Aber muss man dafür immer vor Ort sein? Mit einem Virtuellen Zwilling kann jeder die Baustelle betreten – einfach über den Computer oder Mobilgerät. Der 3D-Workroom aus dem Hause immersight bietet als erstes diese Lösung an. Dabei kann man auch ganz bequem aus dem Büro heraus die virtuellen Räume – also z.B. die Baustelle – vermessen. Der Nutzen geht schon ganz vorne bei der Bestandsaufnahme los. Jeder kennt den Zwiespalt zwischen einem schnellen Aufmaß für ein schnelles Angebot - und einem sehr genauen Aufmaß für eine Ausführungsplanung. Solange man vom Kunden noch keinen Auftrag hat, solang möchte man am liebsten sehr schnell und einfach arbeiten, auch wenn es nicht sofort ganz genau ist. Mit der 360°-Kamera von immersight (kein Laser, kein Lidar) kann der ganze Raum in nur 1 Minute erfasst werden. Die eigentliche Vermessung findet mit einer Genauigkeit von 99% bequem im Büro statt und muss nicht vor Ort geschehen. Wird auf der Baustelle beim Umbau weiter mit der 360°-Kamera der aktuelle Zustand erfasst, sortieren sich im 3D-Workroom die Aufnahmen über die Zeitachse automatisch in Projektmappen. So kann der Chef regelmäßig die Baustelle besuchen, ohne einen Fuß vor die Türe zu setzen. Halle A3.223-4 Dabei geht es darum, dass Gebäude und Infrastrukturen durch eine robuste Bauweise und die Integration von Anpassungsmaßnahmen wie begrünte Dächer und wasserdurchlässige Oberflächen langfris- tig flexibel und widerstandsfähig gegenüber unvorhergesehenen Ereignissen bleiben Zirkuläres Bauen: Ressourceneffizienz und mehr Durch die Verwendung von Recyclingmaterial können auch die mit der Neuproduktion verbundenen Emissionen reduziert werden. Das Konzept der Circular Economy, oft auch synonym mit Kreislaufwirtschaft, steht in diesem Zusammenhang für einen Paradigmenwechsel in der Bauwirtschaft: weg von der traditionellen linearen Wirtschaft (make, take, waste) hin zu einem nachhaltigen zirkulären Ansatz (reduce, reuse, recycle). Dies ermöglicht nicht nur Ressourceneinsparungen, sondern eröffnet auch neue Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodelle in der Branche. Dazu bedarf es unter anderem eines Design for Disassembly, also der sortenreinen Demontierbarkeit von Konstruktionen und Verbindungen in Bauprodukten, eines konsequenten Recyclings auf gleichbleibendem Qualitätsniveau, aber auch analoger Plattformen und digitaler Tools, die über das Potenzial der urbanen Mine informieren können. Digitale Werkzeuge und Ressourcenmanagement Für eine effektive Kreislaufwirtschaft hin zu einer nachhaltigeren und ressourceneffizienteren Bauwirtschaft ist Transparenz über Materialien und Ressourcen sowie eine Struktur notwendig, um deren Einsatz über den gesamten Lebenszyklus zu verfolgen und optimal zu nutzen. Dazu ist ein Materialkataster notwendig, das eine detaillierte Bestandsaufnahme aller in einem Gebäude verbauten Materialien und Produkte ermöglicht. Einen Schritt weiter geht der Produkt- oder Gebäuderessourcenpass. Neben der derzeit laufenden Ausschreibung des Bauministeriums zur Konzeption eines Gesamtansatzes für ein Gebäudeinformationsmanagement haben verschiedene Akteure bereits Fakten geschaffen, die heute schon detaillierte Informationen über Herkunft, Zusammensetzung, Umweltauswirkungen, Wiederverwendbarkeit und Recyclingfähigkeit von Baustoffen sowie die Energieeffizienz des Gebäudes liefern. Globale Herausforderungen wie Klimawandel, Ressourcenknappheit und ein wachsendes Umweltbewusstsein in der Gesellschaft machen ein Umdenken in der Bauwirtschaft unumgänglich. Die zukünftige Entwicklung des Bauens erfordert daher interdisziplinäre Zusammenarbeit und vor allem den Mut, eingefahrene Wege zu verlassen.

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