Messekurier-BAU-2025

5 01/2025 Zukunftsfähige Entwicklung Text & Bild: Messe München GmbH Am Messesee 2 81829 München Wie viele Industrieländer steht auch Deutschland vor der großen Herausforderung, den eigenen Ressourcenverbrauch deutlich zu reduzieren. Dazu kommen das Abfallaufkommen, Materialengpässe und Herausforderungen in den Lieferketten, die eine resilientere Versorgungsstrategie erfordern. Für die Sicherung der Lebensqualität heutiger und zukünftiger Generationen ist daher eine effizientere Ressourcennutzung unerlässlich. Ansätze und Lösungen hierzu zeigt die BAU 2025 von 13. bis 17. Januar 2025 in München. Der nachhaltige Umgang mit den vorhandenen Ressourcen erfordert ein Umdenken in allen Bereichen und bei allen am Bau Beteiligten. Sei es durch den Einsatz umweltverträglicher, recyclingfähiger, nachwachsender oder nachhaltig produzierter Materialien und Rohstoffe oder durch die Reduzierung der Emissions- und Energieintensität klassischer Baustoffe durch neue Produktionsverfahren. Auch die Nutzung und der Betrieb von Gebäuden haben Einfluss auf die Ressourcenschonung. Ein viel diskutiertes Thema ist das kreislauforientierte Bauen, das neben recyclingfähigen Baustoffen und Bauteilen auch eine andere Art des Planens und Bauens erfordert. Der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen ist eine der wichtigsten Aufgaben der Bauwirtschaft von heute, wie Johannes Kreißig, Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB), klarstellt: „Das neue Selbstverständnis kann nur der Erhalt des Gebäudebestands sowie die Wiederverwendung von verbauten Materialien sein. Bei allen Neubauten sind ein Plus an Flexibilität in der Nutzbarkeit, eine möglichst große Langlebigkeit sowie zirkuläre Bauweisen zentrale Maximen. Für all dies setzen wir uns als DGNB seit mehr als 15 Jahren erfolgreich ein. Und immer mehr Entscheidungsträger der Branche gehen diesen Weg mit. So ist es nicht verwunderlich, dass Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz zu Leitthemen der BAU geworden sind.“ Alles eine Frage von Material und Bauweise? Eine zentrale Rolle bei der Förderung ressourceneffizienter Bauweisen spielt die Nutzung nachwachsender, regionaler und lokaler Rohstoffe sowie bereits bekannter alter Bauweisen. Neben organischen Materialien, die bereits während ihres Wachstums CO2 binden, bieten auch andere Rohstoffe wie Lehm oder Kalk ökologische und ökonomische Vorteile, da sie lokal verfügbar sind und auch Einfluss auf Lieferketten und Transportwege haben. Darüber hinaus spielt die Weiterentwicklung von Baustoffen eine wichtige Rolle für die Zukunft des Bauens. Beton und Stahl, die für einen erheblichen Teil der globalen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich sind, werden aufgrund ihrer Materialeigenschaften auch weiterhin für den Bau von Gebäuden und Infrastruktur benötigt. Aktuelle Entwicklungen zeigen, dass z.B. durch die Substitution von Klinker die CO2-Bilanz verbessert werden kann. Auch die Forschung zu Carbon- und Gradientenbeton zeigt Potenziale für das Bauen durch Materialreduktion und gezielte Steuerung der Materialeigenschaften auf, die neue architektonische Ausdrucksformen bei gleichzeitiger Minimierung der Umweltauswirkungen ermöglichen. Hybride Bauweisen, die die positiven Effekte einzelner Materialien und Elemente im Verbund nutzen, sind ein weiterer Hebel für mehr Ressourcenschonung. Das Ergebnis sind Verbindungen mit optimierten Eigenschaften wie höhere Festigkeit und Tragfähigkeit bei geringerem Gewicht, die den Bau größerer und komplexerer Gebäude ermöglichen. Von Suffizienz bis Resilienz Nachhaltige Entwicklung kann durch verschiedene Strategien auf unterschiedlichen Ebenen erreicht werden. Eine wesentliche Rolle spielen dabei die Grundstrategien der Nachhaltigkeit: Effizienz, Suffizienz und Konsistenz. Während die Effizienzstrategie auf die Reduktion des Rohstoff- und Energieeinsatzes abzielt und die Konsistenzstrategie die Entwicklung langlebiger und nachhaltiger Produkte in den Mittelpunkt stellt, hinterfragen Suffizienzstrategien nutzungsspezifische Konsummuster im Sinne von „weniger“ und „genug“, um soziale Gerechtigkeit innerhalb der planetaren Grenzen zu ermöglichen. In einer Zeit, in der sich die Veränderungen durch den Klimawandel zunehmend in Form von Hochwasser und lokalen Starkregen- ereignissen zeigen, rückt Resilienz als Strategie in den Vordergrund. Potenziale für eine zukunftsfähige Entwicklung

RkJQdWJsaXNoZXIy NzYxOTg=