Messekurier-Intersolar-The-smarter-E-Europe-2024

6 10/2024 Energiesystem von morgen Text & Bilder: Solar Promotion GmbH Kiehnlestraße 16 75172 Pforzheim Die Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien treibt die Energiewende derzeit schnell voran, doch Sonne und Wind lassen sich nicht je nach Bedarf ein- und ausschalten. Das stellt an das Energiesystem von morgen eine Vielzahl an neuen Anforderungen. Ein zentraler Aspekt: Es ist gegenüber heute ein deutlich höheres Maß an Flexibilität erforderlich, um Bereitstellung und Verbrauch des elektrischen Stromes im Gleichgewicht zu halten, rund um die Uhr, an jedem Tag im Jahr. Flexible Verbraucher können und müssen dazu einen erheblichen Beitrag leisten. Wie das schon in naher Zukunft geschehen kann, wird ein wichtiges Thema bei der EM-Power Europe, der internationalen Fachmesse für Energiemanagement und vernetzte Energielösungen, sein. Die Fachmesse präsentiert die neuesten Produkte, Technologien und Trends im Bereich Netz- und Energiemanagement für mehr Flexibilität im Energiesystem. Abgerundet wird das Messeangebot durch ein vielfältiges Vortrags- und Diskussionsprogramm der EM-Power Europe Conference sowie auf dem The smarter E Forum. Die EM-Power Europe ist Teil von The smarter E Europe, Europas größter Messeallianz der Energiewirtschaft, und findet vom 19. bis 21. Juni 2024 parallel zur Intersolar Europe, ees Europe und Power2Drive Europe in München statt. Besonders in den kommenden Jahren muss das Energiesystem schnell deutlich flexibler werden: „Nach Berechnungen der EU wird der Bedarf an Flexibilität von heute bis 2030 um 133 Prozent steigen“, erklärt Michael Villa, Geschäftsführer des europäischen Industrieverbands smartEn. Bis zum Jahr 2050 sei dann noch ein Mehr an Flexibilität von 25 Prozent erforderlich. In einer aktuellen Studie kommt Agora Energiewende zu dem Ergebnis, dass im Jahr 2035 EAutos, Wärmepumpen und Heimspeicher rund zehn Prozent des dann benötigten Jahresbedarfs an Strom in Deutschland zeitlich verschieben können werden. Das wären etwa 100 Terawattstunden. Diese verbraucherseitige Flexibilität spart volkswirtschaftlich rund 4,8 Milliarden Euro. Doch wie genau können die Verbraucher diesen Beitrag zur Energiewende leisten? Eigenen Strom optimal nutzen Ein erster Verbraucherbeitrag zur Flexibilisierung ist schon seit Jahren bewährter Stand der Technik: Prosumer mit einer eigenen Photovoltaikanlage koppeln diese mit einem stationären Batteriespeicher, der eigenen Wärmepumpe und laden ihr Elektroauto mit dem selbst erzeugten Strom. Geregelt wird all dies durch ein Heimenergiemanagementsystem (HEMS). Damit minimieren sie nicht nur den eigenen Strombezug aus dem Netz – sie entlasten durch einen maximalen Eigenverbrauch auch das jeweilige Verteilnetz, weil der erzeugte Solarstrom nicht eingespeist werden muss. Angebot und Nachfrage Ein Grundgesetz der Ökonomie macht auch vor dem Energiesystem keinen Halt: Angebot und Nachfrage stehen in direktem Zusammenhang und erzeugen zum Teil sehr schnell und stark schwankende Preise. Auf dem Strommarkt heißt dies: Wenn die Sonne am wolkenlosen Himmel strahlt und dazu noch ein frischer Wind geht, wird der Strom an der europäischen Handelsplattform EEX billiger. Bisher bekommen die Verbraucher davon kaum etwas mit. Doch ab 2025 sind alle Stromanbieter in Deutschland verpflichtet, ihren Kunden einen dynamischen, auf die Marktlage reagierenden Stromtarif anzubieten. Diese können dann ihren Verbrauch auf Zeiten optimieren, an denen günstiger und erneuerbarer Strom zur Verfügung steht, und dadurch bares Geld sparen. Die Sache hat allerdings einen Haken: Wenn viele Verbraucher zu genau diesen Zeiten gleichzeitig viel Strom verbrauchen, werden die Verteilnetze erheblich belastet. Netzentgelte werden flexibel Diesem Effekt könnte eine Flexibilisierung der Netzentgelte entgegenwirken. Auch hier greift ab 2025 in Deutschland ein Marktmechanismus: EM-Power Europe: Flexible Verbraucher entlasten das Netz

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