Text: Messe Medien 24 GmbH Voßstr. 12 30161 Hannover Die EuroTier 2024 und die parallel stattfindende EnergyDecentral 2024 bieten vom 12. bis 15. November 2024 in Hannover eine zentrale Plattform für die Zukunft der Landwirtschaft und nachhaltigen Energieerzeugung. Beide Veranstaltungen zusammen ziehen über 2.000 Aussteller aus der ganzen Welt an und sind eine der wichtigsten Treffpunkte für Experten aus den Bereichen Tierhaltung, Bio- energie und erneuerbare Energien Die EuroTier gilt als die führende Fachmesse für professionelle Tierhalter und deckt alle Aspekte moderner Tierhaltung ab, von Fütterung und Zucht über Tiergesundheit bis hin zu innovativen Stalltechnologien. Besonders im Fokus stehen 2024 zukunftsweisende Lösungen wie digitale Tiermanagementsysteme und nachhaltige Futterkonzepte. Mit dem Innovation Award zeichnet die EuroTier die innovativsten Neuheiten der Branche aus, und auch Start-ups erhalten eine Bühne, um ihre Ideen zu präsentieren. Die DLG-Impulse Pitches ermöglichen es jungen Unternehmen, ihre Technologien vorzustellen und potenzielle Investoren zu gewinnen Die EnergyDecentral ist die führende Messe für dezentrale Energieerzeugung und ergänzt die EuroTier ideal. Hier stehen Themen wie Bioenergie, Solarenergie und die intelligente Speicherung und Nutzung von Strom und Wärme im Mittelpunkt. Rund 750 Aussteller präsentieren Lösungen, die speziell für die Bedürfnisse der Landwirtschaft entwickelt wurden, wie z. B. Biogasanlagen, Solarsysteme und moderne Speichertechnologien. Neben den Ausstellungshallen bietet die EnergyDecentral ein umfangreiches Fachprogramm mit mehr als 50 praxisorientierten Events, die Einblicke in die neuesten Entwicklungen der Energiebranche bieten Ein zentrales Thema beider Messen ist die Nachhaltigkeit. Mit dem steigenden Druck auf die Landwirtschaft, umweltfreundlichere Lösungen zu entwickeln, gewinnen Themen wie Kreislaufwirtschaft und die effiziente Nutzung von Ressourcen zunehmend an Bedeutung. Die Kombination der beiden Messen macht es möglich, Synergien zwischen Tierhaltung und Energieerzeugung optimal zu nutzen und bietet Besuchern einen umfassenden Marktüberblick über die neuesten Technologien, die für eine zukunftsfähige Landwirtschaft von entscheidender Bedeutung sind Mit über 150.000 Besuchern, darunter rund 70 % Entscheider, bietet die Doppelmesse optimale Bedingungen für Networking und den Austausch zu den dringendsten Fragen der Zukunft von Landwirtschaft und Energieversorgung. Sie ist die ideale Plattform, um Innovationen zu entdecken, Kontakte zu knüpfen und Investitionen zu tätigen. Anzeige Anzeige Anzeige Bild: DLG Service GmbH Ausgabe 20/2024 • 20. Jahrgang Eurotier | Energy Decentral • 12. - 15. November 2024 • Messegelände Hannover Halle 24 Stand B11 Hall 13, Booth D62 www.g-vp.de Experten für Sachschäden damit beim Großschaden nichts schiefgeht SCAN MICH
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Inhalt Ausgabe 20/2024 20. Jahrgang zur Eurotier | Energy Decentral in Hannover Anzeigenpreise: Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 10 Der Messekurier sowie alle darin enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.Dieses gilt auch für die Aufnahme in elektronische Datenbanken, Vervielfältigungen auf CD-ROM, DVD-ROM und Publikation über das Internet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung. Die Redaktion behält sich das Recht zur Kürzung oder Änderung vor. Bilder: Archiv oder siehe Quellenhinweis am Textanfang Hinweis: Die Herausgeber sind nicht verantwortlich für Herkunft, Inhalt, Qualität und Wahrheitsgehalt der in den Anzeigen aufgegebenen Waren, Dienstleistungen oder Mitteilungen. Sie übernehmen keine Garantie für Erscheinen und Platzierungen sowie für inhaltliche Richtigkeit. Weiterhin haftet der Herausgeber nicht für unverlangt eingesendete Manuskripte, Bücher, Bilder oder sonstiger Unterlagen. Der Herausgeber übernimmt keine rechtliche Verantwortung über den von der Messe Medien 24 GmbH gestalteten Redaktion und Gestaltung. Außer der Verbreitung und Veröffentlichung übernimmt der Herausgeber keine weitere Dienstleistungen und Verantwortungen. In dieser Ausgabe Trends in der Haltungs- & Fütterungstechnik für Rinder................4 Expert Stage: Energie, Grüne Gase und Biogas im Fokus...................5 Mobile Schlachtung als Standbein der Regional- und Direktvermarktung................................................................................................. 6 Hallenplan............................................................................................ 8-9 Netzplan Hannover...............................................................................10 Trends bei digitalen Lösungen für Herdenmanagement, Qualitätssicherung und Smart Farming.............................................................11 Trends in der Haltungs- und Fütterungstechnik für Geflügel.......12 Robotik und Digitalisierung in der Landwirtschaft........................ 13 Proteinwende: Lösungen für die Ernährungssysteme der Zukunft...14 Messekurier-Online Alle Messekurier Printausgaben auch als E-Paper Ausgabe und im Responsive Design verfügbar. Trends in der Haltungs- & Fütterungstechnik für Rinder Seite 4 © DLG Service GmbH Anzeige Impressum Messe Medien 24 GmbH Voßstr. 12 30161 Hannover Zentral-Telefon: +49 511 20 300-0 Handelsregister: Hannover HRB 212360 Geschäftsführer: H. Erhard Henke Verantwortl. für den Inhalt gem. §55, Abs. 2 RstV: Hardy Henke info@messekurier.de Satz und Gestaltung/Redaktion: Daniel Koch grafik@messekurier.de Zandhuisweg 36 7665 SH Albergen The Netherlands Tel. +31 (0)546 442 111 info@bomech.nl www.bomech.de BOMECH SCHLEPPSCHUHVERTEILER SCHLEPPSCHUHTECHNIK VON 5 BIS 30 METER Trends in der Haltungs- und Fütterungstechnik für Geflügel Seite 12 © DLG Service GmbH Halle 27 | Stand B51
4 20/2024 Trends Text & Bild: DLG Service GmbH Eschborner Landstraße 122 60489 Frankfurt am Main Die Anforderungen an eine zukunftsorientierte Milcherzeugung und Rinderhaltung in Deutschland steigen weiter. Neben den schwierigen globalen Bedingungen bleibt die Herausforderung, die Milchviehhaltung in Zukunft so zu gestalten, dass die Nachhaltigkeit mit all ihren Aspekten und Zielkonflikten immer weiter in den Fokus aller Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette rückt. Die Ökonomie zu sichern und den politisch gesellschaftlichen Forderungen zu neuen Tierwohlstandards zu entsprechen, ist dabei ein Spagat, der nur dann gelingen kann, wenn alle Beteiligten dieser Wertschöpfungskette und auch die Politik sich ihrer Verantwortung bewusst sind und diese auch langfristig sicherstellen. Im Rahmen der sozialen Aspekte müssen vor allem die Arbeits- und Lebensbedingungen in der Landwirtschaft sowie die politischen und gesellschaftlichen Belange berücksichtigt werden. Zielkonflikte lösen Diese Anforderungen alle gleichzeitig zu erfüllen ist schwierig, denn dabei entstehen Zielkonflikte, die es zu lösen gilt. Klassische Zielkonflikte entstehen scheinbar bei einer Forderung nach mehr Tierwohl in Verbindung mit einer konsequenten Reduzierung negativer Umweltwirkungen. Bei näherem Hinschauen zeigt sich aber, dass es häufig auch positive Auswirkungen gibt, die bei intelligenten Maßnahmen zur Reduzierung der Emissionen auch positive Effekte auf das Tierwohl haben. So können bei einer unmittelbaren Aufnahme von frisch abgesetztem Kot durch sammelnde Roboter durch die schnelle Reinigung die Emissionen reduziert werden, während die Sauberkeit auf den Laufflächen und die Klauengesundheit gleichzeitig erhalten bleiben. Smart bauen Die Milchviehhaltung mit angepassten Stall- und Haltungskonzepten am Markt zukunftsfähig zu entwickeln und Genehmigungen für den Bau von Milchviehställen zu bekommen, ist in der gegenwärtigen politischen und gesellschaftlichen Situation nicht einfach und bedarf ebenfalls dringend fachgerechter Lösungen. Smart zu bauen ist dabei ein Weg, der sich immer deutlicher abzeichnet, denn das Zusammenspiel intelligenter Stallbaukonzepte in Verbindung mit innovativen Technologien vor allem in den Bereichen Automatisierung und Digitalisierung unterstützt nachhaltig tiergerechte Haltungsbedingungen und optimierte Umweltwirkungen. Darüber hinaus hat beides das Potenzial, die Arbeitsbelastung der Milchviehhalter und von deren Mitarbeitern zu reduzieren und die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Verbraucherinteressen ernst nehmen Weide, Grünlandnutzung, auch die Diskussion über eine mutter- oder kuhgebundene Kälberaufzucht sind aktuelle Themen zwischen Verbrauchern und Landwirten. Wichtig ist es vor allem für die Landwirte, dass sie diese Themen und Aspekte ernst nehmen, um auch für diese Anforderungen transparente und nachvollziehbare Lösungen zu generieren und diese, falls möglich, transparent in die tägliche Praxis einzubinden. Neben der Milchviehhaltung sind aber auch intelligente Entwicklungen in der Rindermast gefragt. Die klassische Mast von Bullen auf Vollspaltenböden entspricht nicht den ethologischen Bedürfnissen der Tiere und auch nicht den Erwartungen von Verbrauchern und Politik. Somit geht es auch hier darum, neue Konzepte zu entwerfen und umzusetzen, die ökonomisch sind, aber auch vom Verbraucher und von der Politik anerkannt werden. Herausforderungen für Milchviehhalter Nachhaltigkeit, gesellschaftliche Forderungen nach mehr Tierwohl sowie die gesetzlichen Auflagen und politischen Diskussionen fordern Milchviehhalter heute nicht allein auf der fachlichen Ebene, sondern immer mehr auch im Bereich der Kommunikation und der administrativen Herausforderungen. Aber wie berechtigt ist dieser Ruf nach Veränderung und Transformation in der Milchviehhaltung? Was ist der aktuelle Stand und welche Themen und Herausforderungen müssen in der heutigen Zeit weiter bzw. stärker in den Fokus gerückt werden? In der Milchviehhaltung konnten in den vergangenen Jahren viele Aspekte in Bezug auf mehr Tierwohl und auf eine optimierte Arbeitserledigung gelöst werden. Die Notwendigkeit zur Optimierung der negativen Umweltwirkungen ist erkannt und daran muss weiter intensiv gearbeitet werden. Auch durch die Automatisierung und Digitalisierung veränderten sich die Haltung und Produktionsabläufe. Das Leistungsniveau wurde deutlich beeinflusst und die arbeitsorganisatorischen Anforderungen an den Milchviehhalter und sein Team veränderten sich. 24/7 steht für eine dauerhafte Präsenz und Erreichbarkeit und somit für eine permanente Anwesenheit im Betrieb. Intelligente Techniken in Verbindung mit einem konsequenten, präventiven Management führen jedoch zu einer deutlichen Entlastung und zu einer neuen Bewertung der Arbeitsqualität. Dabei bleibt zwar die generell geforderte Erreichbarkeit an sieben Tagen und rund um die Uhr bestehen, aber die Wahrscheinlichkeit wirklich gebraucht zu werden, sinkt deutlich und die freien Zeiten im Laufe der Woche werden deutlich steigen. Intelligente Digitalisierung Der Prozess der Digitalisierung wird die Rinderhalter auch in den kommenden Jahren begleiten. Mehr noch: Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass die intelligente Digitalisierung der Landwirtschaft gerade erst begonnen hat und es weitere deutliche Veränderungen geben wird. Künstliche Intelligenz ist das Zauberwort. Erste Entwicklungen zur Sensorik und Tierüberwachung werden auf der EuroTier 2024 vorgestellt und man kann gespannt sein, wie sich dieses spannende Arbeitsfeld in den kommenden Jahren weiter entwickeln wird. Neue Stall- und Haltungskonzepte Eine solche Ruhe beim Stallbau, wie sie derzeit herrscht, gab es lange nicht. Die Nachfrage nach neuen Stallkonzepten ist quasi auf null gesunken. Auch die bauwilligen Milchviehhalter warten ab, wie sich die politischen Vorgaben entwickeln und wie dann entsprechend zu reagieren oder zu bauen sein wird. Kompostierungs- und Freilaufställe spielen zurzeit eine eher untergeordnete Rolle. Planungsrelevant bleiben nach wie vor die klassischen Liegeboxenlaufställe. Im Sinne von Ökonomie, Ökologie sowie Arbeitsqualität Trends in der Haltungs- & Fütterungstechnik für Rinder
5 20/2024 Trends und Tierwohl erfüllen sie nach wie vor viele der aktuellen Forderungen. Bei den alternativen Systemen wie etwa dem Kompostierungsstall müssen aber auch die ökologischen Bedingungen und Auswirkungen beachtet werden, denn in diesen Systemen steigt allein schon der Flächenbedarf je Kuh gegenüber dem klassischen Liegeboxenlaufstall deutlich an. In der Kälberhaltung werden neue Haltungskonzepte diskutiert. Durch die aktuelle Vorgabe, die Kälber für 28 Tage auf dem Betrieb zu halten, ergeben sich neue Fragen, aber auch theoretische Möglichkeiten einer besseren Vermarktung. Dazu braucht es aber auch neue Managementansätze in Bezug auf die Haltung und vor allem die Fütterung der jungen Kälber. Vom Iglu verabschieden sich dabei viele Milchviehhalter, um den neuen Herausforderungen gerecht zu werden. Geschlossene Ställe mit flexiblen Boxen und Buchtenabtrennungen zur Einzel-, Doppel und Gruppenhaltung bieten neue Möglichkeiten für mehr Tierwohl, Effizienz und auch Akzeptanz durch die Verbraucher und die Politik. Automatisierung nutzen Autonom melken und füttern, Gülle aufnehmen und Futter anschieben – Automatisierungssysteme, die solche Aufgaben erledigen, haben die Praktiker in den vergangenen Jahren schätzen gelernt. Das automatische Füttern wird mehr in den Fokus rücken, da es viel Potenzial hat. Eine häufigere Vorlage mit frischem Futter regt zu einer höheren Futteraufnahme an, die Verluste sinken und auch der Energieeinsatz ist gegenüber den mit Diesel angetriebenen Maschinen geringer. Mit der Sensorik und den daraus resultierenden Möglichkeiten bieten sich für das Herdenmanagement weitere Optionen, mit denen die Qualitätsmilcherzeugung optimiert werden kann. Vor allem im Bereich der intelligenten Tierüberwachung auf Basis von Kameras lassen sich verschiedene, auch unerwünschte Verhaltensweisen schnell erkennen, eventuell aufkommende Probleme kurzfristig beschreiben und in Verbindung mit den richtigen Schlussfolgerungen auch beheben. Funktionsbereiche optimieren In diesem Jahr rücken die Laufflächen stärker in den Fokus. Ihre Sauberkeit zu erhalten, steht als einfache Forderung im Raum. Dazu werden Konzepte benötigt, in denen Roboter das Sammeln von Kot, Mist und Gülle zeitnah und sauber erledigen. In Verbindung mit den richtigen Laufflächen, die ein schnelles Abfließen von Urin garantieren, werden wesentliche Ziele erreicht: Die Emissionen sinken, die Klauengesundheit bleibt durch die Trockenheit der Laufflächen erhalten und die Arbeitsbedingungen sind durch die sauberen Laufflächen angenehmer. Fazit Die Rahmenbedingungen in der Milcherzeugung und Rinderhaltung sind zurzeit nicht einfach und es braucht ein konsequentes Management und eine gute Produktionstechnik, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden. Bei all dem sollten aber auch die Vorteile gesehen werden. Milch und Rindfleisch haben einen guten Ruf und stehen nach wie vor hoch im Kurs der Verbraucher. Es braucht weiterhin intelligente Ansätze, um den Zielen einer nachhaltigen Produktion gerecht zu werden. Industrie und Praxis haben es in der Hand, innovative Wege zu entwickeln und zum Teil auch neue Wege zu gehen. Politik und Handel müssen sich positionieren und langfristige Planungssicherheit garantieren. Mit Kreativität, neuen Ideen und Gedanken und natürlich auch mit Mut ließen sich auf allen Seiten Hürden abbauen und die Märkte sichern. Text & Bild: DLG Service GmbH Eschborner Landstraße 122 60489 Frankfurt am Main Vom 12. bis 15. November in Hannover – Leitmesse der dezentralen Energieversorgung findet parallel zur EuroTier und „Inhouse Farming – Feed & Show“ statt – Bereits 280 angemeldete Aussteller – Expert Stage „EnergyDecentral“ zu den Themen Grüne Gase, Biogas und Prozessoptimierung – www.energy-decentral.com Als Fachmesse im Rahmen der EuroTier ist die EnergyDecentral die wichtigste Plattform für die dezentrale Energieversorgung im Landwirtschaftssektor. Sie bildet die gesamte Wertschöpfungskette einer nachhaltigen Energieproduktion ab. Über 280 Aussteller sind bereits angemeldet. Mit dabei ist in diesem Jahr auch wieder die Expert Stage „EnergyDecentral“. Hier bekommen Fachbesucher ein umfangreiches Programm rund um aktuelle Themen der Energiebranche geboten. Vorträge werden in deutscher und englischer Sprache angeboten. Offene Podiumsdiskussionen mit ausgewählten Experten runden das Programm ab. Auf der Expert Stage „EnergyDecentral“ (Halle 25) finden Besucherinnen und Besucher einen kompakten Überblick über innovative und zukunftsweisende Technologien sowie ein vollständiges Angebot rund um Produkte und Dienstleistungen der dezentralen Energieerzeugung und deren Infrastruktur. Expert Stage „EnergyDecentral“ mit umfassendem Programm Die Expert Stage „EnergyDecentral“ bietet Fachbesuchern täglich die Möglichkeit, Vorträge zu verfolgen und sich im Rahmen von offenen Podiumsdiskussionen mit Experten auszutauschen. Am Eröffnungstag, den 12. November, dreht sich auf der Expert Stages alles rund um „Innovationen in der Biogasbranche“. Am Mittwoch, den 13. November, folgen „Grüne Gase“. Am Donnerstag, den 14. November, befassen sich ausgewählte Experten und Expertinnen mit „Biogas auf den Strommärk- ten der Zukunft“. Am Abschlusstag der Messe ist das Leitthema der Bühne: „Prozessoptimierung und Praxiserfahrungen“. Die Bühne wird täglich von 10 Uhr bis 15 Uhr bespielt. Es werden Vorträge in deutscher und englischer Sprache angeboten. Wichtige Organisationen, wie der Biogas Fachverband, der Landesverband Erneuerbare Energien und der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau | Bremen e.V. (VDMA), sind aktiv involviert. Die englischsprachige Vortragsreihe „Powering Tomorrow: Biogas Innovations and Real-World Applications“ findet am Mittwoch, den 13. November, und am Donnerstag, den 14. November, jeweils von 14:00 bis 15:00 Uhr statt. Der Biogas Fachverband moderiert die Vorträge, die sich auf internationale Innovationen und praxisorientierte Anwendungen im Biogasbereich konzentrieren. Synergien nutzen: EuroTier und Inhouse Farming Parallel zur EnergyDecentral findet die EuroTier in Hannover statt. Die Weltleitmesse für Tierhaltungs-Profis bietet einen Überblick an Produkten und Dienstleistungen für die gesamte Wertschöpfungskette zur Herstellung tierischer Lebensmittel: Genetik, Futtermittel, Haltungssysteme, Klima- und Umwelttechnik, Melk- und Kühltechnik, Entmistung, Transport, Betriebsmittel, Zubehör, Verarbeitung, Vermarktung sowie digitale Lösungen und Dienstleistungen für die landwirtschaftliche Erzeugung. Sie stellt damit einen optimalen Rahmen für das fachliche Angebot der EnergyDecentral dar. Weltweiter B2B-Treffpunkt für Agrar- und Food-Systeme der Zukunft wird die Inhouse Farming – Feed & Food Show sein. Eng vernetzt mit der landwirtschaftlichen Praxis bietet die Inhouse Farming fachliche Informatio- nen, Perspektiven, Innovationen und Business – von Feed bis Food. Expert Stage: Energie, Grüne Gase und Biogas im Fokus
6 20/2024 Mobile Schlachtung Text & Bild: DLG Service GmbH Eschborner Landstraße 122 60489 Frankfurt am Main Direktvermarktung und mobile Schlachtung/ Hofschlachtung sind eng miteinander verknüpft. In Deutschland gibt es bereits etwa 150 Betriebe und Dienstleister, die dieses Konzept erfolgreich praktizieren. Deswegen widmet die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) diesem Thema einen angemessenen Raum auf der Expert Stage am DLG-Stand bei der diesjährigen EuroTier. Die Weltleitmesse für professionelle Tierhaltung und LivestockManagement findet vom 12. bis 15. November auf dem Messegelände in Hannover statt. Besucherinnen und Besuchern wird auf 220.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche ein umfassendes Fachprogramm mit Themen-Spotlights, Expert-Stages, Konferenzen und Branchen-Events geboten, getreu dem diesjährigen Leitthema: „We innovate animal farming“. Die hofnahe und mobile Schlachtung bietet ein konsequentes Konzept zur Regional- und Direktvermarktung, da die Schlachtung entweder ganz oder teilweise im Herkunftsbetrieb stattfindet. Mit einer wachsenden Zahl verschiedener mobiler Schlachteinheiten und -konzepte eröffnen sich neue Wege für individuelle Betriebsstrukturen und Vermarktungsmöglichkeiten. Umfangreiches Angebot zur mobilen Schlachtung und Direktvermarktung Die EuroTier 2024 bietet Besucherinnen und Besuchern ein umfangreiches Programm rund um die mobile Schlachtung von Geflügel, Rindern und Schweinen. Erstmalig wird das Thema auf den beiden Bühnen am DLG-Stand in Halle 13 präsentiert. Die Referenten präsentieren Praxisbeispiele, Vermarktungswege und zeigen Entscheidungshilfen auf, die beim Kauf oder Einsatz einer mobilen Schlachteinheit unterstützen. Neben den Vorträgen können sich Besucherinnen und Besucher vor Ort mit Herstellern und Betreibern austauschen. Hier erfahren sie auch, welche rechtlichen Vorgaben zu beachten sind, welche Vermarktungskonzepte es gibt und wie Interessierte ihre eigene mobile Schlachtung wirtschaftlich sinnvoll etablieren können. Vorträge rund um die mobile Schlachtung auf der EuroTier 2024 Alexander Kern, Biolandwirt aus dem Odenwald, berichtet am Dienstag, den 12. November um 16:30 Uhr in seinem Vortrag auf der DLG Studio Stage über die erste EU-zugelassene vollmobile Geflügelschlachteinheit, die seit dem Jahr 2023 im Odenwald im Einsatz ist. Mit ihr kann nun auch verarbeitetes Geflügelfleisch direktvermarktet oder an den Handel geliefert werden. Hierdurch ergeben sich besonders für die Direktvermarktung viele interessante, neue Produkte und Vermarktungswege, aber auch jede Menge rechtlicher Herausforderungen. Diese wird Kern in seinem Vortrag beleuchten. Ralf Remmert von der Prignitzer Landschwein GmbH in Brandenburg stellt in seinem Vortrag auf der Expert Stage in Halle 13 am Donnerstag, den 14. November um 15:00 Uhr Hintergründe, Herausforderungen und Zukunftsvisionen bei der Hofschlachtung von Schweinen vor. Die modulare, teilstationäre Schlachteinheit zur Hofschlachtung von Schweinen soll zukünftig die Lücke bei der mobilen Schweineschlachtung füllen. Mit einer Schlachtkapazität von etwa sechzig Tieren pro Tag könnte sie zukünftig eine konkurrenzfähige und wirtschaftlich sinnvolle Lösung bei der mobilen Schlachtung von Schweinen darstellen. Ruwen Hehner, Betriebsleiter, und Dr. Henry Stathmann, Amtstierarzt aus der Uckermark, stellen in ihrem gemeinsamen Vortrag in Halle 13 auf der DLG Studio Stage am Mittwoch, den 13. November um 11:00 Uhr vor, wie eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Betrieb und Behörde gelingen und wie der Weideschuss beim Rind erfolgreich und sicher umgesetzt werden kann. Mobile Schlachtung als Dienstleistung? Alexander Hezner, Metzgermeister aus Bayern, stellt bei seinem Vortrag am Mittwoch, den 13. November um 12:00 Uhr auf der Studio Stage der DLG sein erfolgreiches Geschäftsmodell vor und gibt Auskünfte über seine Beweggründe, seine Liebe zum Handwerk und seine Pläne zur Betriebserweiterung. Peter Brandmeier und sein Team von „IG Schlachtung mit Achtung“ haben eine mobile Schlachteinheit auf den Markt gebracht, die über Fixiereinrichtung, Videoüberwachung, hydraulischen Schlitten und geschlossenen Raum zur Entblutung besteht. Ihre Schlachteinheit wurde vom Land Baden-Württemberg gefördert und ist seit mehreren Jahren erfolgreich im Einsatz. Die durchdachte Konzeption der Anlage berücksichtigt in besonderem Maße die EU-rechtlichen Vorgaben. Über seine Erfahrungen beim Bau und Einsatz der mobilen Schlachteinheit „MSE 200A“ sowie über den Praxisbetrieb und Vermarktungswege berichtet er in einem Vortrag am Freitag, den 15. November um 15:30 Uhr auf der DLG Studio Stage. Mobile Schlachtung als Standbein der Regional- und Direktvermarktung
20/2024 Hallenplan zur Eurotier | Energy Decentral 2024 Messegelände Hannover Bild: DLG Service GmbH
26 25 24 21 20 22 23 2 3 4 5 6 7 8 9 16 27 17 15 13 12 11 Halle 13 | Stand D18 Halle 15 | Stand D26 Hall 15, Booth D26 www.mik-online.de Equipment for pig, calf, poultry, sheep & goat Meet us: Hall 17, Booth 11 Equipment for pig, calf, poultry, sheep & goat www.mik-online.de Anzeigen Hallenplan Weltweit führende F haltung und Livest Messegeländ
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Steintor. Kröpke Aegidientorplatz Herrmann-Ehlers-Allee Tresckowstr. Mühlenberger Markt Laatzen/Eichstr Laatzen/Birkenstr Am Brabrinke Wiehbergstr. Bothmerstr.. Fiedelerstr. Döhrener Turm Altenbekener Damm Geibelstr. Schlägerstr. Marienstr. Freundallee Nackenberg Annastift Bleekstr. Saarbrückener Str. Tiergarten Großer Hillen Ostfeldstr. Königsberger Ring Kantplatz Misburgerstr. Medizinische Hochschule Roderbruchmarkt Uhlhornstr. H-Kleefeld Hannover Congress Centrum Bahnhof Karl-Wiechert-Allee Clausewitzstr. Kinderkrankenhaus auf der Bult Kerstingstr. Zuschlagstr. Bünteweg/TiHo August-Madsack-Str. Seelhorster Allee Emslandstr. Brabeckstr. Feldbuschwende Kronsberg Krügerskamp Uelzen Hamburg Soltau RB38 RE2 RE3 Bennemühlen S4 Hannover Flughafen S5 Bremen R1 R8 R2 R3 R6 R7 RE10 RB77 RE2 RE10 54 RB77 RE10 RE50 RB79 S4 Celle Bad Harzburg Braunschweig S3 S4 RB77 RB79 RE50 Hildesheim HBF Bodenburg Bünde RB57 Paderborn S5 Hameln S51 S1 S2 S21 S5 S51 S1 S2 S5 S21 S51 Weetzen Göttingen BraunschweigerM Platz Hannover Messe Laatzen Watetrloo Humboldtstr. Markthalle/Landtag Goetheplatz HBF/Rosenstr. Christuskirche Kopernikusstr. An der Strangriede Bhf Nordstadt Leipniz Universität Schneiderberg/W. Busch-Museum Appelstr. Herrenhäuser Gärten Schaumburgstr. Herrenhäuser Markt Bahnhof Leinhausen Stadtfriedhof Stöcken Freudenthalsstr. Mecklenheidestr. Langenhagen/Angerstr. Berliner Platz Wiesenau Alter Flughafen Kabelkamp Windaustr. Büttnerstr. Großer Kolonnenweg Reiterstadion Bothfelder Kirchweg Bothfelder Kirchweg Oldenburger Allee Altwarmbüchen/Opel Altwarmbüchen/ Ernst-Grote-Str. Altwarmbüchen/ Zentrum Bothfeld Kurze Kampstr. Stadtfriedhof Bothfeld Vahrenwalder Markt Papenwinkel Zehlendorfweg Tempelhofweg Bahnstrift Niedersachsenring Vahrenwalder Platz Werderstr. Beneckeallee Friedenauerstr. Krepenstr. Fenkestr. Hainholzer Markt Stöckener Markt Am Sauerwinkel Barthold-Knaust-Str. Beekestr. Schünemannplatz Bhf. Linden/Fischerhof Stadionbrücke Allerweg Safariweg Riechersstr. Am Soltekampe Körtingsdorfer Weg Bauweg Am Lindener Hafen Brunnenstr. Auf der Horst/Marshof Auf der Horst/Skorpiongasse Schönebecker Allee Pascalstr. Wissenschaftspark Marienwerder Jädekamp Auf der Klappenburg Lauckerthof Sedanstr./Lister Meile Langenhagen/ Langenforther Platz Langenhagen/ Zentrum Langenhagen/ Kurt Schuhmacher Allee Lister Platz Lortzingstr. Vier Grenzen Pelikanstr. Spannhagengarten Klingerstr. Noltemeyerbrücke An den sieben Stücken Paracelsusweg Pappelwiese Schierholzstr. Kafkastr. Kafkastr. Harenbergerstr. Wunstorferstr. Ungerstr. Leinaustr. Am Küchengarten Erhartstr. (Gedenkstätte Ahlem) Bernhard-Casper-Str. Stadtfriedhof Seelhorst Laatzen Park der Sinne Laatzen/aqua Laatzium Rethen Bhf Rethen Galgenbergweg Gleid. Orpheusweg Gleid. Thorstr. Gleid. Am Leinkamp Heis. Marienburgerstr. Heis. Langer Kamp Sarstedt / Am Boksberg Sarstedt / Röntgenstr. Laatzen Krankenhaus Laatzen Neuer Schlag Rethen/ Steinfeld Rethen/ Rethener Winkel Rethen/ Nord Laatzen Zentrum Am Mittelfelde Nieschlagstr. Lindener Marktplatz Schwarzer Bär RE60 RE30 RE60 RE70 RE30 RE70 Braunschweig Wolfsburg S6 S7 S3 S1 S2 S21 S1 S2 RE1 RE8 S2 RE2 RE3 RB38 S4 S5 RE1 RE8 RE60 RE70 S1 S2 Nienburg S2 Wunstorf Seelze S51 RE60 RE70 S1 Minden S1 Haste S1 S2 Barsinghausen S21 RE1 RE8 RE60 RE70 S1 S2 S51 RE30 RE60 RE70 S3 S6 S7 Lehrte C 4 4 5 5 6 6 11 16 16 10 17 10 10 17 9 9 3 7 3 7 1 1 1 2 2 2 2 8 18 8 18 B A Garbsen Stöcken Königsworther Platz Ahlem Haltenhoffstr. Buchholz/Bhf Dragonerstr. Hauptbahnhof Hbf/ZOB Alte Heide Zoo Roderbruch Nordhafen Laatzen/Ginsterweg Sarstedt Laatzen Misburg Fasanenkrug Messe/Nord Rethen Anderten Messe/OST (EXPO PLAZA) Empelde Peinerstr. Glocksee Bhf Glocksee Döhren Bhf Wettbergen Wallensteinstraße Fuhsestr. Langenhagen Altwarmbüchen 10 Bielefeld Rheine RE60 RE70 NETZLINIENPLAN C B A Stadtbahn mit Haltestelle Tram line with station Veranstaltunglinie Special event line Abweichender Fahrweg im Nachtsternverkehr Alternative route during night service Übergang zum Bus Interchange to bus line Tarifzonen im GVH GVH tariff zones Änderungen vorbehalten! Aktuelle Infos: gvh.de Subject to modifications! Current information: gvh.de 16 3 18 10 Legende FAHRTAUSKUNFT TICKETSHOP © Messe Medien 24 GmbH
11 20/2024 Trends bei digitalen Lösungen Text & Bild: DLG Service GmbH Eschborner Landstraße 122 60489 Frankfurt am Main Digitale Systeme halten immer mehr Einzug in die Rinder-, Schweine- und Geflügelställe. Sie geben den Landwirten smarte Entscheidungshilfen an die Hand und tragen dazu bei, Arbeitsprozesse weiter zu optimieren, wirtschaftlicher zu produzieren, das Tierwohl zu fördern und die Arbeitsbelastung in den Betrieben zu verringern. Aktuelle Entwicklungen bei den digitalen Lösungen zeigen interessante Perspektiven für Tierhalter und bringen ihnen praktischen Nutzen in wichtigen Bereichen. Zahlreiche Neuheiten Die EuroTier 2024 zeichnet sich durch viele Neuheiten in den Bereichen Digitalisierung und Smart Farming aus. Erkennbare Trends gehen deutlich in Richtung Gesundheitsmonitoring, Unterstützung von mehr Tierwohl und des Einsatzes von KI (Künstliche Intelligenz) in der Tierhaltung. Neben den einzeltierbezogenen Sensorsystemen wird langsam ein Trend in Richtung kamerabasierter Systeme erkennbar. Hohe Innovationskraft Die Innovationskraft der Landtechnikindustrie und das Innovationsbedürfnis der Landwirtschaft im Bereich der Digitalisierung zeigt sich gut bei den Neuheitenanmeldungen zur diesjährigen EuroTier. Mehr als 40 Innovationen sind alleine bei den digitalen Lösungen angemeldet worden. Sensorsysteme für Rinder und Schweine Mehrere Sensorsysteme schließen die Lücke zum Kalb beim Gesundheitsmonitoring. Daten werden damit über das ganze Leben einer Kuh von der Geburt über die Aufzucht und die Produktionsphase bis zur Schlachtung erfasst. Sie dienen damit zur Früherkennung von Krankheiten, zur Zuchtauswahl geeigneter Jungtiere und zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation. Mit verschiedenen Sensorsystemen für Rinder können mittlerweile neben dem Bewegungsverhalten auch Temperatur, Stehen und Liegen sowie Lahmheiten erkannt werden. Die Auswahl besteht bei den Sensoren zwischen Ohrmarkensensoren, Pansenboli und kamerabasierten Systemen. Die Vernetzung der Sensoren mit entsprechender Aktorik und bestehender Herdenmanagementsoftware ist aber immer noch ausbaufähig. Insellösungen dominieren weiterhin den Markt. In der Schweinehaltung stehen ebenfalls mittlerweile Ohrmarkensensoren zur Temperatur- und Bewegungsdatenerfassung zur Verfügung. In der Geflügelhaltung sind dagegen nahezu ausschließlich kamerabasierte Systeme im Einsatz. Lahmheit bei Rind frühzeitig erkennen Das große Problem der Lahmheitserkennung beim Rind ist insbesondere bei größeren Herden erkennbar und bislang nur mit hohem Zeitaufwand durch manuelle Beobachtung zu lösen. Mehrere neue Systeme, die auf der EuroTier 2024 ausgestellt werden, lösen dieses Problem kamerabasiert und mit zusätzlicher Thermografie. Damit können Lahmheiten im frühen Stadium und Mortellaro (Erdbeerkrankheit) in verschiedenen Stufen erkannt und entsprechende Handlungsempfehlungen abgeleitet werden. Legehennen: In-ovo-Geschlechtsbestimmung vor siebtem Bruttag Im Bereich der Legehennenhaltung ist die automatisierte Erkennung des Geschlechts (in ovo) neuerdings vor dem siebten Bruttag möglich. Dies erfolgt über eine KI-gestützte Spektroskopie. Bestehende Tierschutzvorschriften können damit sogar unterschritten und gleichzeitig die Legehennenhaltung wirtschaftlicher gestaltet werden. Das Töten männlicher Küken wird damit überflüssig. Herstellerübergreifende Vernetzung Neben der Tiergesundheit ist die optimale Nutzung der Energie ein Schwerpunkt bei den eingereichten Neuheiten. Ein deutscher Hersteller stellt einen smarten Ansatz zur herstellerübergreifenden Vernetzung von Technik und Energiesteuerung auf dem Landwirtschaftsbetrieb vor. Damit können Mistroboter und Fressgitter, aber auch Curtains und Photovoltaikmodule miteinander verknüpft werden. Ob damit ein gangbarer Weg zum viel diskutierten ISOBUS für die Innenwirtschaft aufgezeigt wird, bleibt offen, da erst wenige Hersteller ihre Schnittstellen für dieses System offenlegen. Systemansatz entlang der Wertschöpfungskette Notwendig scheint auf jeden Fall, einen Systemansatz entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu verfolgen. Dabei sind die Themenschwerpunkte Tierwohl, Arbeitsbelastung, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit besonders zu berücksichtigen. Neben der Datenerfassung über Sensoren wird zunehmend auch eine KI eingebunden. Damit können Optimierungsprozesse zeitnah eingeleitet werden, und der Landwirt hat mehrere Handlungsoptionen zur Auswahl. Fazit Die Vorstellung der diesjährigen Trends zur EuroTier verdeutlichen die immense Innovationskraft der nationalen und internationalen Firmen in der Tierhaltungsbranche. Aber auch die Forderungen nach verbesserter Wertschöpfung, geringerer Arbeitsbelastung und der Trend zu verbessertem Tierwohl wird aus den angemeldeten Neuheiten erkennbar. Ein Besuch der EuroTier lohnt sich auf jeden Fall. Trends bei digitalen Lösungen für Herdenmanagement, Qualitätssicherung und Smart Farming
12 20/2024 Trends in der Haltungs- und Fütterungstechnik für Geflügel Text & Bild: DLG Service GmbH Eschborner Landstraße 122 60489 Frankfurt am Main Die Geflügelhalter stehen derzeit, wie auch in den Jahren zuvor, vor etlichen Herausforderungen. Dazu zählen insbesondere eine weitere Verbesserung des Tierwohls und der Tiergesundheit, wie es von der Politik und Gesellschaft gefordert wird. In punkto Tiergesundheit müssen sie des Weiteren weiterhin die hochansteckende Vogelgrippe (Aviäre Influenza) im Fokus haben. Eine Verminderung des Antibiotikaverbrauchs und der Emissionen aus der Geflügelhaltung steht ebenfalls auf der To-do-Liste vieler Betriebe. Nicht zuletzt müssen die Geflügelhalter mit höheren Futter- und Energiepreisen zurechtkommen. Die aufgezeigten Trends spiegeln sich auch bei den Neuheiten im Geflügelbereich der EuroTier 2024 wider. Neben innovativen Weiterentwicklungen zur Verbesserung der Tiergesundheit werden von den Ausstellern auch Neuerungen für die Aufzucht und für Legehennenanlagen präsentiert. Legehennen werden deutlich länger gehalten In der Legehennenhaltung wurden erhebliche Anstrengungen unternommen, um die Tiere mit intaktem Schnabel aufzuziehen und gleichzeitig das Tierwohl zu verbessern. Um die hohen Aufzuchtkosten zu kompensieren, werden Legehennen heute und in Zukunft deutlich länger gehalten. Dies kann seitens der Zuchtunternehmen durch eine Zucht auf längere Legepersistenz sowie durch eine Verbesserung der Tiergesundheit und des Managements erreicht werden. Innovationen zur Verbesserung der Tiergesundheit Zur Verbesserung der Tiergesundheit gab es in diesem Jahr einige Innovatio-nen, die mit insgesamt fünf Medaillen honoriert wurden. Bedeutende Weiterentwicklung bei der Geflügelimpfung Eine Optimierung des Impferfolgs ist bei gleichzeitig verbessertem Handling der Tiere sind eine wichtige Voraussetzung für eine lange Haltungsdauer und um Impfschäden zu vermeiden. Gleich zwei Innovationen wurden in diesem Zusammenhang prämiert: So hat die Firma Agri Advanced Technologies (AAT) mit Vaccybot das erste vollautomatische Verfahren zur Brustimpfung bei Geflügel entwickelt. Es handelt sich um eine Neuentwicklung, die die Geflügelimpfung hinsichtlich Genauigkeit und Impferfolg revolutioniert. Das System ermöglicht die gleichzeitige Injektion von bis zu sechs verschiedenen Impfstoffen mit einer bislang unerreichten Präzision und Geschwindigkeit, ohne die Tiere in der Hand zu halten. Diese Innovation wurde daher mit Gold ausgezeichnet. Die MultiVacc-Impfmaschine von Big Dutchman International ist die erste halbautomatische Impfmaschine, die gleichzeitig vier Brust- und eine Flügelimpfung auf tierfreundliche Weise verabreichen kann, indem die Tiere manuell gefangen und in einer bestimmten Position an das Gerät gehalten werden. Sie wurde daher mit Silber ausgezeichnet. Beide Impfverfahren stellen eine bedeutende Weiterentwicklung im Bereich der Geflügelimpfung dar und bietet wesentliche Verbesserungen in Funktion und Verfahren. Rote Vogelmilbe ohne Chemie bekämpfen Die Rote Vogelmilbe kommt weltweit in Geflügelställen vor allem bei Legehennen vor. Bei einer massenhaften Vermehrung der Milben werden die Tiergesundheit und Wirtschaftlichkeit stark beeinträchtigt. Die neue Technologie der Kaltplasma Milbenfalle EX der Firma MIK International setzt auf die Bekämpfung der Milben mit einer Milbenfalle, in der die Parasiten einem kalten Atmosphärendruckplasma ausgesetzt werden. Hierdurch könnte in Zukunft der Einsatz von Akariziden, Silikaten oder Antiparasitika verringert und eine deutliche Verbesserung der Tiergesundheit sowie der Wirtschaftlichkeit erreicht werden. Auch hier wurde eine Goldmedaille vergeben. Höhere Desinfektionsleistung bei Bruteiern Die Bruteihygiene ist ebenfalls ein wichtiger Faktor für die Tiergesundheit von Geflügel. Der eggytizer von Agri Advanced Technologies (AAT) setzt auf den Einsatz von Elektronenstrahl-Sterilisationstechnologie (eBeam) zur Desinfektion von Bruteiern. Der Prozess ermöglicht eine höhere Desinfektionsleistung als herkömmliche Methoden und zeigte in ersten Versuchen ein besseres Schlupfergebnis. Der Einsatz dieser Technologie lässt eine Verbesserung der Kükengesundheit sowie einen wirtschaftlichen Vorteil bei gleichzeitigem Verzicht auf chemischen Desinfektionsmitteln erwarten. Der eggytizer wurde daher mit Silber ausgezeichnet. Weiterentwickelter Waschroboter für Volieren Die Reinigung und Desinfektion von Legehennenställen sind durch die komplexen und verwinkelten Anlagen auf verschiedenen Ebenen eine Herausforderung. Bei der manuellen Reinigung sind einige Stellen schwierig zu erreichen und führen somit zu einem hohen Arbeitsaufwand bei Trends in der Haltungs- und Fütterungstechnik für Geflügel Anzeige
13 20/2024 Robotik und Digitalisierung nicht immer zufriedenstellenden Reinigungsergebnissen. Der Sharky 430 von Big Dutchman International ist ein weiterentwickelter Waschroboter für die Reinigung von Aufzucht- und Legehennenställen mit Volierenanlagen. Der bekannte Waschroboter wurde hierfür durch einen sehr flexiblen Wascharm erweitert, der es ermöglicht alle Bereiche in einer Voliere zu erreichen. Diese Weiterentwicklung wurde mit Silber ausgezeichnet. Mehr Tierwohl für Legehennen Die Aufzucht von Legehennen mit intaktem Schnabel und eine optimale Vorbereitung auf die Gegebenheiten in der Legevoliere sind eine Herausforderung. Die Venvomatic Group verbesserte hierfür ihre bekannte Bollegg Starter-Aufzuchtvoliere. Big Dutchman International ging einen Schritt weiter, indem die bekannte Natura Nova-Legevoliere mit einer Aufzuchtvoliere kombiniert wurde, in der sogar Schlupf im Stall möglich ist. Die Tiere können hier vom Schlupf bis zum Ende der Legephase bleiben, müssen nicht transportiert werden und müssen sich nicht an ein neues System und einen neuen Stall gewöhnen. Dieses System könnte die Belastung der Tiere deutlich reduzieren und zu mehr Tierwohl beitragen. Ergonomische Sitzstange Sitzstangen sind ein wichtiges Element in Haltungssystemen für Legehennen, da die Tiere nachts auf den Sitzstangen schlafen und tagsüber auf ihnen ruhen. Zudem müssen sie griffig sein, um ein sicheres Anfliegen zu ermöglichen. Die Firma BARKU Barnsdorfer Kunststofftechnik hat eine neue ergonomische Kunststoffsitzstange für Legehennen entwickelt, die oben abgeflacht ist und durch Stege ein Abrutschen beim Anfliegen verhindern. Zudem ist die Sitzstange aus recyceltem, hochwertigem Kunststoff hergestellt. Larven-Snacks für Küken Hühnerküken nehmen in den ersten Lebenswochen natürlicherweise hauptsächlich Insekten und Würmer auf. Um die Tiere zu beschäftigen und gleichzeitig mit hochwertigem Protein zu versorgen, hat die Firma WEDA Dammann & Westerkamp „ProBar – Die Larven-Snack-Bar“ für Geflügel entwickelt. Hier werden in bestimmten Zeitintervallen einige lebende Larven schonend ausdosiert. Fazit Zur EuroTier 2024 werden fünf Medaillen für innovative Entwicklungen vergeben, die eine verbesserte Tiergesundheit von Geflügel zum Ziel haben. Mit diesen Innovationen sowie mit weiteren Entwicklungen, die das Potenzial für ein Mehr an Tierwohl haben, wird der Trend der letzten Jahre fortgesetzt, die Geflügelhaltung zu verbessern und gleichzeitig die Arbeitswirtschaft zu erleichtern sowie die Arbeitssicherheit zu erhöhen. Text & Bild: DLG Service GmbH Eschborner Landstraße 122 60489 Frankfurt am Main Autonome, adaptive Agrarsysteme gewinnen für die praktische Landwirtschaft an Bedeutung, da die Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften abnimmt und viele neue Systeme mithilfe von Sensoren in der Lage sind, prozessbegleitend auf veränderte Rahmenbedingungen zu reagieren. Diesem Thema widmet sich die EuroTier 2024 mit dem diesjährigen Barn Robot Event. Auf der Weltleitmesse für professionelle Tierhaltung und Livestock-Management, die vom 12. bis 15. November in Hannover stattfindet, werden in Halle 13 automatische Futteranschieber für Rinderställe präsentiert. Um die Digitalisierung der Arbeitswelt geht es auch bei dem 16. Arbeitnehmertag der Agrarwirtschaft, der am 14. November auf dem Messegelände der EuroTier stattfindet. Das Leitthema der diesjährigen Arbeitnehmertag ist: „KI und Digitalisierung im Agrarbereich – Auswirkungen auf die Arbeitswelt“. Das diesjährige Barn Robot Event (Halle 13, Stand F45) wird von der neuen DLG-Plattform „FarmRobotix“ präsentiert. FarmRobotix bietet ein Forum für Know-how-Transfer und Networking zu den Themen Robotik, Digitalisierung, Automatisierung und KI in der Landwirtschaft. Auf der EuroTier 2024 wird sich FarmRobotix in einer Kombination aus Ausstellungs- und Fachprogramm sowie Live-Vorführungen präsentieren. Automatische Futteranschieber live im Einsatz Das Barn Robot Event widmet sich in diesem Jahr der Thematik des automatischen Anschiebens von Futter in Rinderställen. Besucherinnen und Besucher können die Roboter auf einer vorbereiteten Fläche live im Einsatz erleben. Moderierte Präsentationen in deutscher Sprache finden täglich – im 15-Minuten-Takt – von 11 Uhr bis 12:30 Uhr statt. Präsentationen in englischer Sprache folgen täglich von 14 Uhr bis 15:30 Uhr. Bei den moderierten Vorstellungen der einzelnen Futteranschieber werden Firmenvertreter anwesend sein und über ihr Produkt informieren. Hier haben Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, Fragen zu stellen und mehr Informationen über die Futteranschieberoboter zu erhalten. Bestätigte Aussteller, die auf der EuroTier 2024 ihre automatischen Futteranschieber vorstellen werden, sind: • Lely: Juno J2 • Sveaverken: RoboPusher Nimbo • CRD: Alim‘Slim • Rovibec: Ranger • Schauer: Faro • JOZ: Moov 2.0 • Wasserbauer: Butler Gold Pro Das „Barn Robot Event“ wird in enger Zusammenarbeit zwischen der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, der Uni Bonn und der DLG organisiert und findet alle zwei Jahre mit wechselnden Themenschwerpunkten auf den Düsser Milchviehtagen sowie der EuroTier in Hannover statt. Arbeitnehmertag der Agrarwirtschaft am 14. November 2024 Digital wird auch bei den 16. Arbeitnehmertag der Agrarwirtschaft, organisiert von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Unter dem Motto: „KI und Digitalisierung im Agrarbereich – Auswirkungen auf die Arbeitswelt“, können sich interessierte Besucher über die Gestaltung der Arbeitswelt der Zukunft informieren. Die Veranstaltung beginnt am 14. November um 9 Uhr im Convention Center auf dem Gelände der Messe Hannover. Den Auftakt machen die niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Miriam Staudte und Gerhard Schwetje, Präsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Danach folgen drei Vorträge zu den Themen: „KI und Digitalisierung im Agrarbereich – Trends und ihre Auswirkungen“, „Was erwartet die junge Generation? - Impuls des Agrarausschusses der Niedersächsischen Landjugend“ und „KI in der Landwirtschaft – Erfahrungen aus der Praxis“. Die Veranstaltung endet um 12:30 Uhr. Robotik und Digitalisierung in der Landwirtschaft
14 20/2024 Lösungen Text & Bild: DLG Service GmbH Eschborner Landstraße 122 60489 Frankfurt am Main Alternative Agrarsysteme zur Versorgung der wachsenden Weltbevölkerung ernten aktuell viel Aufmerksamkeit. Wie kann Landwirtschaft unter kontrollierten Bedingungen die Bereitstellung alternativer Proteinquellen fördern? Welchen Beitrag muss die Forschung leisten, um den Wandel voranzutreiben? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der „Inhouse Farming - Feed & Food Show“, die vom 12. bis 15. November in Hannover zeitgleich mit der EuroTier stattfindet, der weltweit führenden Fachmesse für Tierhaltung und Livestock-Management. Die technologischen Entwicklungen, die auf der „Inhouse Farming - Feed & Food Show“ und der EuroTier präsentiert werden, wirken sich auf die gesamte Wertschöpfungskette aus. Zunehmend optimieren sie auch die Herstellung alternativer Proteine für die Futtermittel- und Lebensmittelindustrie. „Unser Ernährungssystem braucht Vielfalt, hierbei spielen alternative Proteine eine Schlüsselrolle“, sagt Prof. Dr. Nils Borchard, DLG-Bereichsleiter Forschung und Entwicklung. Die Branche stehe zwar noch am Anfang ihrer Entwicklung, aber: „Europa und Deutschland sind technologisch und fachlich gut aufgestellt, um hochwertige Produkte aus alternativen Proteinquellen zu entwickeln und herzustellen, wobei regionale Unterschiede europäischer Ernährungssysteme nicht verloren gehen“, so Borchard, der in der DLG den Ausschuss New Feed & Food leitet. Proteinquellen für die Zukunft Von der Grundlagenforschung, über den Transfer von Technologie in die Praxis bis hin zur Skalierung der Produktion: Eine Vielzahl innovativer Startups, etablierte Unternehmen aus der Lebensmittelwirtschaft, Zulieferer und renommierte Forschungseinrichtungen formen ein leistungsstarkes Ökosystem für die Entwicklung von pflanzlichen, kultivierten und fermentationsbasierten Alternativen zu Produkten aus der Tierhaltung. Zu den Experten in diesem Bereich zählt auch Prof. Dr. Marius Henkel. Er hat eine der ersten Professuren für Cellular Agriculture hierzulande inne und baut seit 2022 an der Technischen Universität München ein Forschungszentrum für Zellkultivierung und Präzisionsfermentation auf. Neben kultiviertem Fleisch arbeiten Henkel und sein Team an Verfahren, die Eier und Milch imitieren. „Das Thema ist derzeit sehr präsent, da viele Unternehmen in dem Bereich gegründet werden“, sagt Henkel. Einer seiner Schwerpunkte liegt auf der Feinabstimmung der Prozesse, die in den Bioreaktoren ablaufen – denn im Gegensatz zur traditionellen Fermentation gelingt das nur mit gentechnisch veränderten Mikroorganismen. Bei dem Verfahren wird ein Gen, welches das Zielprotein kodiert, einem Spenderorganismus, beispielweise einer Kuh, entnommen und in die DNA einzelliger Organismen, wie Bakterien oder Hefen, eingeführt. In einem Gärtank wird der Organismus vermehrt und die Produktion des Zielproteins induziert. Dieses wird abgetrennt, gereinigt und getrocknet. Das so gewonnen Pulver kann als Zutat für Käse oder Joghurt verwendet werden. Ähnlich wie bei kultiviertem Fleisch soll es künftig auch die Pflanzenzellkultur ermöglichen, vollständige und authentische Zellen in Bioreaktoren zu züchten, die dem Original in nichts nachstehen. Meetingpoint für Investoren und Startups Gemessen an der Leistungsfähigkeit des Wissenschaftsstandorts bleiben in Deutschland derzeit noch viele Gelegenheiten ungenutzt. „Risikokapital war bislang zentral für das Wachstum von innovativen Unternehmen, die Lebensmittel auf Basis von Pflanzen, Fermentation und Kultivierung herstellen“, bestätigt Carlotte Lucas, Head of Industry bei GFI Europe. Damit der Sektor einen entscheidenden Beitrag zur Ernährungssicherheit leisten kann, bedarf es ihren Worten zufolge jedoch auch neuer Finanzierungsansätze und mehr Zusammenarbeit mit etablierten Akteuren der Lebensmittelindustrie. Die „Inhouse Farming - Feed & Food Show“ adressiert die wichtigsten Akteure und will sie an einen Tisch holen, um zu erörtern, „wo wir aktuell stehen und wo es Handlungsbedarf gibt“, sagt DLG-Experte Borchard. Der perfekte Ort, um mögliche Kooperationen zwischen Investoren und Gründern auszuloten, ist das Investoren-Frühstück, das am Donnerstag, den 14. November um 9.30 Uhr im Rahmen der DLG Expert Stage in Halle 24 stattfindet. Im Zentrum der Gespräche dürften Technologien rund um das Vertical Farming und Insect Farming stehen, die in den Ernährungssystemen der Zukunft eine zunehmend wichtigere Rolle spielen. Denn Landwirte müssen nicht nur mit den Folgen des Klimawandels, einschließlich extremerer Wetterbedingungen, zurechtkommen – auch Ackerland ist als Ressource nur begrenzt verfügbar. Anbau 2.0 in geschlossenen Systemen Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich die „Inhouse Farming - Feed & Food Show“ und ein Großteil der Aussteller in Hannover mit den zukunftsweisenden Verfahren der Controlled Environment Agriculture (CEA). Eines davon ist das Vertical Farming – eine platzsparende Anbaumethode. „Sie ermöglicht die Produktion von Nahrungsmitteln und anderen Rohstoffen unabhängig von Witterungseinflüssen und schont natürliche Ressourcen, wie Wasser oder Boden“, bringt DLG-Experte Borchard die Vorzüge der CEA-Technologie auf den Punkt. Trotz der Vorteile stehen derartige Indoor-Systeme noch vor einigen Hürden. Die hohen Investitionskosten sowie der hohe Energieverbrauch gelten als die größten Hemmschuhe, da Vertical Farming einen besonderen Anspruch an das Innenklima und die Beleuchtung hat, um die optimalen Bedingungen für das Wachstum der Pflanzen, Pilze und tierischen Organismen sicherzustellen. Borchard: „Hier eröffnen sich jedoch spannende Möglichkeiten, wenn erneuerbare Energien den Bedarf decken und so den ökologischen Fußabdruck minimieren. In Dänemark werden solche Systeme beispielsweise mit Energie aus Windkraftanlagen betrieben.“ Ein Nebeneffekt der vertikalen Landwirtschaft: Sie ermöglicht die Lebensmittelproduktion direkt am Ort des Bedarfs und im urbanen Umfeld. Viele Proteinwende im Blick: Lösungen für die Ernährungssysteme der Zukunft
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