Messekurier-A&A-2023

6 17/2023 Kompetenzmanagement Text & Bild: TÜV Rheinland Am Grauen Stein 51105 Köln Ein essenzielles Rückgrat produzierender mittelständischer Unternehmen sind Produktionsbeschäftigte, die die Anwendungen sicher beherrschen und über entsprechende Erfahrung verfügen. Diese Mitarbeitenden sind für die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens wegweisend. Um mit den vielfältigen Veränderungen und den Transformationsprozessen im Wettbewerbsumfeld Schritt zu halten und die Innovationsfähigkeit des Unternehmens voll auszuschöpfen, ist es wichtig, die Kompetenzen der Mitarbeitenden in der Produktion zu fördern und permanent weiterzuentwickeln. Das kann mit einem strategischen Kompetenzmanagement fokussiert umgesetzt werden. Neue Herausforderungen – neue Kompetenzanforderungen In der Arbeitswelt finden große Umbrüche statt – viele Jobs in der Produktion werden zunehmend technologisiert und von KI beeinflusst. Neue Produktionsverfahren und -technologien kommen hinzu und Organisationsstrukturen verändern sich. Das hat zur Folge, dass heute von den Mitarbeitenden mehr technische Fähigkeiten gefordert sind als in der Vergangenheit. Im produzierenden Gewerbe wird noch mehr hochqualifiziertes Personal benötigt. Robotik, Digitalisierung, KI: Prozesse in der Industrie werden komplexer, Menschen, Maschinen und Prozesse sind zunehmend digital vernetzt und es sind heute und in Zukunft andere Kompetenzen notwendig, um mit diesen Systemen zu produzieren und stabile Prozesse zu gewährleisten. Neben einer zunehmenden Anzahl an regelmäßigen Pflichtschulungen bezüglich der Prozesse, dem Arbeitsschutz oder neuer Richtlinien, wie etwa zum Datenschutz, sind neue Kenntnisse im Umgang mit digitalen Werkzeugen, Software und Datenanalyse wichtig. Der Erfolg des Unternehmens ist auch davon abhängig, wie sich die Kompetenzen der Mitarbeitenden mit den neuen Herausforderungen entwickeln. Durch Weiterbildung und Qualifizierung können für die neuen KompetenzAnforderungen die Mitarbeitenden gezielt von einer Stelle in die andere entwickelt werden und sich durch Re- und Upskilling an die Veränderungen in der Arbeitswelt anpassen. Doch welche neuen Kompetenzen in welchen Stellen werden heute und in Zukunft konkret im eigenen Unternehmen gebraucht? Ein professionelles Kompetenzmanagement identifiziert die Stärken der Mitarbeitenden und fördert sie gezielt. Beim strategischen Kompetenzmanagement in der Produktion geht es darum, die Kompetenzen der Mitarbeitenden so zu entwickeln, dass sie befähigt werden, ihre Fähigkeiten und ihr Wissen situationsgerecht bei ihren Aufgaben im Arbeitsumfeld einzusetzen und Probleme zu lösen. Re- und Upskilling gewerblicher Mitarbeitender Bestimmte Industrien, wie der Maschinenbau oder die Automobilbranche, sind besonders von der Transformation betroffen. Um die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern, wird im ersten Schritt definiert, welche Kompetenzanforderungen und -bedarfe das Unternehmen hat – heute und in Zukunft. Im nächsten Schritt wird geprüft, über welche Kompetenzen die Beschäftigten verfügen, wo Lücken sind oder Lücken entstehen können. Die Kompetenzprofile ergeben sich aus den aktuellen Aufgaben der Beschäftigten und aus den prognostizierten Veränderungen in ihren Tätigkeits- und Verantwortungsbereichen. Stellt ein Automobilhersteller beispielsweise seine Produktion von Verbrennungsfahrzeugen auf Elektroautos um, sind dafür neue Kompetenzprofile bei den Produktionsmitarbeitenden gefragt, wie z.B. Kenntnisse über Batteriesysteme, elektrische Antriebe und Steuerungselektronik oder sie müssen die verschiedenen Arten der Batterien verstehen, sowie deren Lade- und Entladeverhalten kennen und über Sicherheitsaspekte und Wartungsanforderungen Bescheid wissen. Das sind in diesem Beispiel nur wenige von vielen Kompetenzanforderungen, die beim Kompetenzmanagement berücksichtigt werden müssen. Herausforderungen im Kompetenzmanagement In der Produktion ist das Schulen der Mitarbeitenden und die Umsetzung des Kompetenzmanagements eine ganz besondere Herausforderung, da hier oft die notwendige Infrastruktur fehlt. Mitarbeitende in der Produktion haben häufig keine Endgeräte oder EMail-Adressen, digitale Kompetenzen müssen erst aufgebaut werden. Hier können Insel-PCs oder Shared Tablets eingesetzt werden, um eine gute Infrastruktur für das Kompetenzmanagement einzurichten. Ein weiterer Punkt, der berücksichtigt werden sollte: Der Mensch ist bekannterweise Zukunft gestalten, Leistungen steigern: Kompetenzmanagement in der Produktion

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