Ausgabe 22/2022 • 18. Jahrgang Weltleitmesse für professionelle Tierhaltung und Livestock-Management • Messegelände Hannover • 15. – 18.11.2022 l l i i ll i l i l . . . Die einzig wahre Hefekultur! Booth 22D20 Booth 22D36 Ihr exklusiver Lieferant von Diamond V- Produkten in Deutschland, Österreich und Ungarn! 1997 2022 Erfolgsgeschichte 25 Jahre Text & Bild: DLG Service GmbH Eschborner Landstraße 122 60489 Frankfurt am Main Mit einer hohen Anzahl der Aussteller, 13 belegten Hallen mit rund 240.000 qm Ausstellungsfläche und einem hochkarätigen internationalen Fach- und Informationsprogramm wird die EuroTier im November wieder das Highlight der internationalen Tierhaltungsbranche sein. Sie wird sich damit als Weltleitmesse für professionelle Tierhaltung und Livestock-Management einem internationalen Fachpublikum präsentieren, ist sich EuroTier-Projektleiterin Ines Rathke sicher: „Mit Ausstellern aus 55 Ländern, darunter zahlreiche Marktführer, einem internationalen Veranstaltungs- und Kongressprogramm, KultVeranstaltungen wie dem TopTierTreff sowie demneuen Start-up-Bereich‚DLGAgrifutureLab‘ und der parallel stattfindenden EnergyDecentral wird die EuroTier hinsichtlich Produkt- und Themenvielfalt als internationale BusinessPlattform und Netzwerk des fachlichen AustauschsMaßstäbe setzen.“ Partnermesse EnergyDecentral rückt aktuelle Energie-Diskussion in den Fokus Die Fachmesse EnergyDecentral hat sich als wichtigste Plattform für dezentrale Energieversorgung etabliert. Sie bildet die gesamte Wertschöpfungskette einer nachhaltigen und unabhängigen Energieproduktion ab: Ressourcen – Energieerzeugung – Smart Energy. In der aktuellen Diskussion um knappe Energie-Ressourcen rückt das Thema dezentrale Energieerzeugung noch drängender auf die aktuelle Agenda von Wirtschaft und Politik. Mit ihren Kompetenzfeldern und Ausstellungsschwerpunkten Biogas, Festbrennstoffe, Photovoltaik, Windkraft, BHKW-Technologie und„Power to gas“- Lösungen präsentiert die Leitmesse Praxis-Lösungen, wie sich der Energiewandel mit dezentralen Energiequellen gestalten lässt. Internationaler Branchentreff: Aussteller-Datenbank online Auf der EuroTier sind zahlreiche internationale und nationale Marktführer sowie junge innovative Unternehmen und Start-ups vertreten. Gemeinschaftsstände u. a. aus Dänemark, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Südkorea und den USA unterstreichen die hohe Internationalität der Fachmesse. Weltleitmesse der Tierhaltungsbranche mit attraktivemAussteller- und Fachprogramm +++MESSETICKER+++ Lesen Sie mehr Seite 11 Feedstar Fütterungssystem Das bis zu 85m lange Feedstar Futterband mit autom. Restfutteraustrag revolutioniert die tägliche Fütterung. Sowohl das mehrmalige Futteranschieben, als auch das tägliche Auskehren des Futtertischs, gehört mit unserem System der Vergangenheit an. Halle 27, Stand H15
Inhalt Ausgabe 22/2022, 18. Jahrgang Weltleitmesse für professionelle Tierhaltung & Livestock-Management in Hannover Messekurier-Online Alle Messekurier Printausgaben auch als E-Paper Ausgabe und im Responsive Design verfügbar. In dieser Ausgabe Trends der Branche zur EuroTier 2022..........................................4 Industry trends at EuroTier 2022. ...................................................5 Hallenplan........................................................................................6–7 Floorplan.............................................................................................6–7 Den CO2-Fußabdruck wirkungsvoll verkleinern........................8–9 Gülle: Braunes Gold effizient und umweltfreundlich nutzen..10 Innovationen....................................................................................11 Impressum Fachverlag 24 GmbH Rotermundstraße 11 30165 Hannover Zentral-Telefon: +49 511 806805-0 Zentral-Fax: +49 511 806805-25 Handelsregister: Hannover HRB 208836 Geschäftsführer: H. Erhard Henke Verantwortl. für den Inhalt gem. §55, Abs. 2 RstV: Lisa Henke info@messekurier.de Satz und Gestaltung/Redaktion: Messekurier grafik@messekurier.de Druck: Deister- und Weserzeitung Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG Osterstr. 15-19, 31785 Hameln Gülle: Das braune Gold effizient und umweltfreundlich nutzen Seite 10 Trends der Branche zur EuroTier 2022 in Hannover Seite 4–5 Anzeigenpreise: Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 10 Der Messekurier sowie alle darin enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.Dieses gilt auch für die Aufnahme in elektronische Datenbanken, Vervielfältigungen auf CD-ROM, DVD-ROM und Publikation über das Internet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung. Die Redaktion behält sich das Recht zur Kürzung oder Änderung vor. Bilder: siehe Quellenhinweis am Textanfang Hinweis: Die Herausgeber sind nicht verantwortlich für Herkunft, Inhalt, Qualität und Wahrheitsgehalt der in den Anzeigen aufgegebenen Waren, Dienstleistungen oder Mitteilungen. Sie übernehmen keine Garantie für Erscheinen und Platzierungen sowie für inhaltliche Richtigkeit. Weiterhin haftet der Herausgeber nicht für unverlangt eingesendete Manuskripte, Bücher, Bilder oder sonstiger Unterlagen. Der Herausgeber übernimmt keine rechtliche Verantwortung über den von der Fachverlag24 GmbH gestalteten Redaktion und Gestaltung. Außer der Verbreitung und Veröffentlichung übernimmt der Herausgeber keine weitere Dienstleistungen und Verantwortungen. copyright: DLG Service GmbH WANGEN WE ROXX YOUR BIOGAS PLANT NEU .. und nur auf der EuroTier / energy decentral in Hannover STAND C23 HALLE 25 WWW.WANGEN.COM | Part of the Atlas Copco Group WANGEN-BIO-ROXX_EuroTier22_205x73_DE.indd 1 08.11.2022 11:38:07
4 22/2022 22/2022 Trends Trends Text & Bild: DLG Service GmbH Eschborner Landstraße 122 60489 Frankfurt am Main Die EuroTier ist die weltweit führende Plattform für Innovationen in allen Bereichen der Tierhaltung. Bei vielen Herstellern ist der Trend zu Smart Farming deutlich zu erkennen und zeigt sich qualitativ in den eingereichten Neuheiten, die umfassend von der international besetzten DLG-Neuheitenkommission bewertet wurden. Die angemeldeten Neuheiten zur EuroTier 2022 spiegeln das gesamte Spektrum des Agrarsektors wider. Deutlich ist die Innovationskraft zu erkennen. Auch das ständige Bestreben nach nachhaltigeren Produktionsformen mit mehr Bezug zu noch mehr Tierwohl und zu einer verbesserten Verbraucherakzeptanz ist gut erkennbar. Ungebremste Innovationskraft Die Innovationskraft der tierhaltungsbezogenen Landtechnikindustrie ist trotz aller Schwierigkeiten weiterhin ungebremst. Für die Auswahl der prämierten Neuheiten bzw. Produkte sind dabei entscheidend: • die Bedeutung für die Praxis • die Tiergerechtheit • die Auswirkungen auf die Arbeits- und Betriebswirtschaft • die Umwelt und die Energiesituation Auswirkungen auf die Arbeitserleichterung und Arbeitssicherheit sowie Nachhaltigkeit werden bei der Auszeichnung durch die Neuheitenkommission ebenfallsmit einbezogen. Innovationen zeichnen internationale Trends ab Für die Prämierung der 185 angemeldeten Neuheiten aus dem In- und Ausland ist es wichtig, dass diese noch nicht an einer anderen bedeutenden Messe oder internationalen Veranstaltung präsentiert bzw. ausgezeichnet wurden. Die ausgezeichneten Produkte müssen zum Messezeitpunkt voll funktionsfähig und im Jahr 2023 auch auf dem Markt verfügbar sein. Auch im Jahr 2022 wird aus den Preisträgern der Gold- und Silbermedaillen wieder der „Animal Welfare Award“ vergeben. Hierbei werden Produkte ausgezeichnet, die in hohem Maße den Anforderungen an einen hohen Tierwohlstandard gerecht werden. Besonders hervorgehoben werden dabei Produkte, die arttypische Verhaltensweisen fördern und dadurch die Tiergesundheit der Nutztiere positiv beeinflussen. Der „AnimalWelfare Award“ wird gemeinsam vom Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) und der DLG verliehen. Trends Betriebsmittel und Betriebstechnik Bei Betriebsmitteln sind in diesem Jahr zwei große Strömungen zu erkennen: Zumeinen geht es weiterhin umdie optimale Gesundheitsvorsorge der Tiere. HierwirdWertgelegtaufeinezielgerichtete individuelle Versorgung der Tiere mit den benötigten Nähstoffen und auf eine datengestützte Früherkennung von Versorgungsstörungen. Gleichzeitig wird versucht, durch entsprechende Fütterungssysteme die Umweltauswirkungen der Tiere zu reduzieren. Bei der Betriebstechnik ist das Ziel weiterhin die Arbeitserleichterung. Dies reicht von der Stallarbeit bis zur Weiterentwicklung von Weidezaunsystemen, um neuen Herausforderungen durch Wildtiere auch arbeitsoptimiert entgegentreten zu können. Trends Rinderhaltung Die Trends in der Rinderhaltung nehmen weiterhin das Tierwohl in den Fokus. Durch die datenmäßige Verknüpfung verschiedener Prozessabschnitte wird es möglich, die Daten tiefgreifender auszuwerten und somit Entscheidungsunterstützungssysteme noch tierindividueller zu machen. Weiterhin zeigt sich im Prozessmanagement, dass immer weitere Prozessteile automatisiert werden. Dies reicht vom automatischen Reinigen und Wiederanfahren von Kälbertränkemobilen bis zu Reinigungssystemen für Kleinmelkanlagen. Somit werden die Prozesssicherheit und damit auch die Nachhaltigkeit gewährleistet. Hierbei wird überall sichtbar, dass sich die Rolle des Landwirts vom Arbeiter zum Manager weiterentwickelt und Zeit für die Unternehmensleitung geschaffenwird. In den Stallsystemen zeichnet sich weiterhin der Trend der letzten Jahre ab, dass tierische Ausscheidungen gezielt aus dem Stall entfernt werden, um die Umweltwirkung zu reduzieren. Dies reicht von Siebsystemen für Freilaufställe bis zu Sammelroboter. Selbst im eher klassischen Bereich der Melktechnik oder Liegeboxenabtrennung sind weiterhin deutliche Innovationen in Richtung des Tierwohls zu beobachten. Dies zeigt deutlich, dass wir auch bestehende Systeme mit neuen Möglichkeiten immer wieder neu denkenmüssen. Trends Schweinehaltung Im Schweinebereich zeichnet sich ein deutlicher Schritt in der Sensortechnik ab. Die Sensorik muss nicht mehr am Tier fixiert sein. Innovative Ansätze wie Bildanalyse oder Tonanalyse machen es möglich, auch ohne direkte Anbindung an das Tier individuelle Daten zu erheben. Somit sind neue Ansätze nun möglich, die vorher strukturell oder ökonomisch schwierig umzusetzen waren. Die neuen technologischen Entwicklungen in eingestreuten Haltungssystemen ermöglichen es auch hier, über digitalisierteundautomatisierteEinstreu- systeme gleichzeitig die Ziele Arbeitserleichterung, Ökologie und Ökonomie zu erfüllen. Trends Geflügelhaltung undweitereNutztiere DieTrends inderGeflügelhaltungbewegensich inRichtungSteigerungdes Tierwohls und Reduzierung der Umweltbelastung. Auch hier sind optimierte Einstreusysteme zu finden, die diese Ziele erfüllen können. Mit der Veränderung der Verbrauchernachfrage werden auch neue Tierarten für die Haltung interessant. Dieser Trend zeichnet sich exemplarisch durch Fütterungssysteme für Insekten ab. Es ergeben sich somit immer wieder neue Wege für die landwirtschaftliche Tierhaltung. Trends Digitalisierung undHerdenmanagement Die Digitalisierung ist weiterhin ein Megatrend in der Landwirtschaft. Die Entwicklung führt dabei von der automatisierten Datenerfassung mit vernetzten Sensortechniken über Datenbanksysteme hin zur Automatisierung von Analysen und Prozessen und zu einem intelligenten Stallmanagement. Der Systemansatz unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit rückt dabei weiterhin in den Vordergrund. Die Möglichkeiten der gezielten Vernetzung von Daten im Tierbereich zeigen sich im prämierten Trockenstellmanagement bei Kühen, das Daten aus mehreren Bereichen kombiniert. Gleichzeitig fallen aber auch die Schwierigkeiten durch die fehlende übergreifende Datenschnittstelle im Tierbereich auf. Hier wird aktuell Potenzial für Tierwohl und Nachhaltigkeit verschenkt. Text & Image: DLG Service GmbH Eschborner Landstraße 122 60489 Frankfurt am Main EuroTier is the world’s leading platform for innovations in all areas of animal production.The trendtowards smart farming is clearly recognisable amongnumerousmanufacturers and is demonstrated in the quality of the submitted innovations that were comprehensively evaluated by the internationally staffed DLG Innovations Committee. The innovations registered for EuroTier 2022 reflect the entire spectrum of the agricultural sector. The sheer innovativeness is clearly recognisable. The constant efforts being made to achieve more sustainable forms of production with an increasing shift to evenmore animal welfare and improved consumer acceptance are also plainly noticeable. Unbridled innovativeness Despite all difficulties, the innovativeness of the animal production-related agricultural technology industry remains unchecked. The following are crucial to selecting the award-winning innovations and products: • Importance to practical use • Animal welfare • Effects on labour and farmmanagement • The environment and the energy situation Impacts onworkload reduction andwork safety as well as sustainability are also taken into consideration in the awards presented by the Innovations Committee. Innovations indicate international trends It is important for the award of prizes to the 185 registered innovations from Germany and abroad that they have not been presented or have not yet won an award at another significant trade fair or international event. The award-winning products must be fully functional at the time of the trade fair and must also be available on the market in 2023. The ‘Animal Welfare Award’ will once again be presented to certain of the gold and silver medal winners in 2022. This award is given to products that outstandingly meet the requirements of ahigh standard of animal welfare. Products that foster species-typical modes of behaviour and therefore positively influence the health of the livestock are particularly highlighted in this regard. The ‘Animal Welfare Award’ is presented jointlyby theGerman Association of Practising Veterinary Surgeons (bpt) andDLG. Trends in farminputs and technology This year, two major trends can be discerned in farm inputs. Firstly, focus remains on optimum health care for the animals. Value here is attached to the targeted, individual supply of the animals with the required nutrients and data-based early recognition of supply disturbances. At the same time, an attempt is beingmade to reduce theanimals’environmental impacts through appropriate feeding systems. Reducing the workload remains the objective in the area of farm technology. This ranges from work in the barn to the evolution of livestock fence systems which enable new challenges posed by wild animals to be faced such that labour is also optimised. Trends in cattle farming The trends in cattle farming are continuing to focus on animal welfare. The data-based linking of various process steps will enable deeper evaluation of the data, thus tailoring decision support systems even more extensively to individual animals. The continuing trend in process management is the automation of an increasing number of process steps. This ranges from the automatic cleaning and restartingofmobile calf drinkers to cleaning systems for mini-milking systems. This therefore ensures process reliability and thus also sustainability. In all areas, it is becoming clear that the farmer’s role is evolving fromthat of a labourer to that of amanager and that time is being freed up for companymanagement. The trend that has been seen in recent years of specifically removing animal excretions from the shed in order to reduce environmental impacts continues to be reflected in the shed systems. This ranges fromscreen systems for open sheds to collecting robots. Significant innovations towards animal welfare can still be seen even in the more classic area of milking technology or cubicle dividers. This clearly shows that we have to continue to rethink even existing systems to comeupwithnewpossibilities. Trends inpig farming A significant step forward in sensor technology is emerging in the pig sector. The sensors no longer have to be secured to the animal; innovative approaches such as image or sound analysis are enabling individual data collection even without attachment directly on the animals. New concepts that were previously difficult to implement in structural or economic terms are therefore nowpossible. The new technological developments in littered husbandry systems also enable the objectives of workload reduction, ecology and economy to be met simultaneously by means of digitalised and automated littering systems. Trends inpoultry farming and other livestock The trends in poultry farming are shifting in the direction of increasing animal welfare and reducing environmental pollution. Optimised littering systems that can meet these objectives can be found here, too. As consumer demand changes, new animal species are also becoming interesting for production. This trend is indicated, for example, by feeding systems for insects. New approaches are therefore constantly emerging for agricultural animal production. Trends der Branche zur EuroTier 2022 Industry trends at EuroTier 2022 Dann sollten wir unbedingt ins Gespräch kommen! Als kompetenter Anbieter haben wir die passende Lösung für Sie. Seit über 20 Jahren bieten wir innovative und effiziente Systeme zur Reinigung, Trocknung, Kühlung und Verdichtung von Gasen – individuell von uns geplant, hergestellt und installiert. Tel: 0201 9999 5727 SILOXA ENGINEERING AG www.siloxa.com vertrieb@siloxa.com Sie suchen einen verlässlichen Partner für die FLEXIBILISIERUNG IHRER BIOGASANLAGE? SLXC-1153-Anzeige-Flexibilisierung-190x88-DRUCK.indd 1 22.05.19 12:05
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8 22/2022 22/2022 WASSERKUNDE von dem eine Gesundheitsgefährdung für Menschen durch die Anwesenheit von mikrobiellen oder viruellen Erregern ausgeht. Eingestuft nach DIN EN 1717 der Kategorie 5 TRINKWASSERNETZ Auslauf in Schutzatmosphäre Sterile Hygienezone durch UVC-Licht www.protrenn.com Klimaschutz & Nachhaltigkeit Klimaschutz & Nachhaltigkeit Text & Bild: DLG Service GmbH Eschborner Landstraße 122 60489 Frankfurt am Main Deutschland Mit dem von der EU-Kommission vorgestellten Gesetzespaket "Fit für 55" wird auch die Landwirtschaft zur Erreichung der EU-Klimaziele in die Pflicht genommen. Die geplanten Minderungen stellen die Betriebe vor große Herausforderungen. Mit Effizienzsteigerungen, innovativer Stalltechnik, angepassten Fütterungsmethoden und hohem Einsatz für die Tiergesundheit wollen die Aussteller der EuroTier 2022 eine weitere Reduktion der klimarelevanten Gase erreichen. Parallel zeigt die EnergyDecentral vom 15. bis 18. November auf dem Messegelände in Hannover, wie regenerative Energien den Weg in eine klimaneutrale Zukunft ebnen. Landwirte spielen eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, Netto-Null Treibhausgasemissionen zu erreichen und die globale Erwärmung zu begrenzen. Sie sind für etwa 20 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Mit maßgeschneiderten Lösungen aus Saatgut, innovativen Pflanzenschutzmitteln sowie Lösungen für die digitale Landwirtschaft und Düngemittelmanagement können sie gezielt CO2-Emissionen reduzieren, Kohlenstoff im Boden binden und ihre Betriebe gegenüber den Anforderungen aufstellen, die aus dem Klimawandel erwachsen. Gebündelt werden all diese landwirtschaftlichen Methoden unter dem Begriff Carbon Farming. Ins Zentrum der Aktivitäten rücken dabei die Böden, die bei nachhaltiger Bewirtschaftung große Mengen Kohlenstoff binden können. Neben der Reduktion von CO2 geht es in der Klimadebatte auf der EuroTier zunehmend um Methan (CH4). Das Gas ist nach Kohlenstoffdioxid der zweitwichtigste Treiber der Erderwärmung und gilt mit seiner rund 25-fach höheren Treibhauswirkung als deutlich klimaschädlicher. Wenn die Emissionen weiterhin mit der derzeitigen Geschwindigkeit ansteigen, würde allein durch des Einfluss des Methans das Erreichen des 1,5 Grad Celsius-Ziels unmöglich – dies ist das zentrale Ergebnis einer aktuellen Studie von McKinsey & Company, die vom Woodwell Climate Research Center im US-Bundesstaat Massachusetts durchgeführt wurde. Es ist vor allem die weltweit wachsende Anzahl von Wiederkäuern, die die Landwirtschaft vor Herausforderungen stellt, denn ein Großteil der Methanemissionen entsteht bei der Aufzucht und Haltung von Milchvieh, Schafen und Ziegen. Strategien zur Verringerung von Methan Lösungen dazu werden im DLG-Forum "Milch & Rind" in Halle 12 präsentiert. Fachleute nehmen dort zu aktuellen Fragen der Milchproduktion und Rinderhaltung Stellung und gehen dabei auch auf die Aspekte des Klimaschutzes ein. Im Gegensatz zu Ammoniak-Emissionen existieren für Methan-Emissionen bislang nur wenige technische Möglichkeiten für Minderungsmaßnahmen. Eine sinnvolle Option ist die konsequente energetische Verwertung der Reststoffe aus der Rinderhaltung in Biogasanlagen. Eine gesteigerte Vergärung der Gülle kann nicht nur die Treibhausgasemissionen aus der Nutztierhaltung verringern, sondern gleichzeitig auch erneuerbare Energien bereitstellen. Im Hinblick auf die Energiewende und angestrebte Klimaneutralität bis 2050 ist das ein entscheidender Faktor. Ein weiterer Pluspunkt: Durch die gasdichte Lagerung der Gülle in der Biogasanlage lassen sich bis zu zehn Mal so viele Treibhausgase vermeiden, wie bei einer konventionellen Lagerung. Und wer darüber hinaus noch ein Blockheizkraftwerk betreibt, kann aus der Gülle zusätzlich Strom und Wärme gewinnen. Wie das konkret aussieht, zeigen die Aussteller der EnergyDecentral. Die Leitmesse für dezentrale Energieversorgung findet zeitgleich mit der EuroTier auf dem Messegelände in Hannover statt. Auch das Futter und die Ausgestaltung der Fütterung leisten einen entscheidenden Beitrag zur Minimierung der Methan-Emissionen. Forscher der Christian-AlbrechtsUniversität (CAU) in Kiel beispielswiese konnten im Rahmen des EU-Projektes "SusCatt" zeigen, dass eine weidebasierte Milchproduktion sehr hohe Milchleistungen mit sehr niedrigen Methanemissionen verbinden und somit zum Klimaschutz beitragen kann. „Gleichzeitig werden damit Zusatzleistungen für die Artenvielfalt bereitgestellt – ohne Importfuttermittel, denn das notwendige Protein im Futter liefert der Klee“, so Dr. Carsten Malisch, wissenschaftlicher Koordinator der Studie. Weniger Emissionen dank innovativer Futtermittel Hinzu kommen spezielle Futtermittelzusätze. Sie hemmen die für die Methansynthese im Darm verantwortlichen Enzyme. Ein Wirkmechanismus, auf den auch "Bovaer" setzt – ein Futtermittelzusatz für Kühe und andere Wiederkäuer der vom niederländischen Unternehmen DSM entwickelt wurde. In der EU ist er der erste jemals zugelassene Futtermittelzusatz, der sich erwiesenermaßen positiv auf die Umwelt auswirkt, indem er den Methanausstoß beeinflusst, und dessen Sicherheit für Tiere, Verbraucher und die Umwelt bestätigt wurde. Mit nur einem Viertel Teelöffel, der täglich dem Futter beigefügt wird, soll sich so der Methanausstoß durchschnittlich um 30 Prozent senken lassen. Getestet wird der Futtermittelzusatz seit dem Sommer von Arla Foods im Rahmen eines Pilotprojektes mit insgesamt 10.000 Kühen. Wenn die ersten Ergebnisse die Erwartungen erfüllen, plant Arla Foods, das Pilotprojekt im Jahr 2023 auf 20.000 Kühe auszuweiten. Ein weiteres Thema, dem sich die angewandte Forschung auf internationaler Ebene widmet sind Algen. Auch sie könnten künftig mithelfen, die Klimabilanz der Rinderzucht zu verbessern. Forscher der University of California haben die Wirkungen der neue Futterquelle unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Je nach Höhe ihres Anteils im Futter von Mastrindern verringern Rotalgen den Methanausstoß um bis zu 80 Prozent. Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass durch die Futterergänzung auch langfristig die Reduktion der Methanemissionen von Rindern möglich ist, ohne dabei die Qualität von Milch und Fleisch zu beeinflussen. Anfang Juni ist in Australien der weltweit erste Verkauf eines Futtermittelzusatzes für Wiederkäuer auf Basis der Rotalge angelaufen, die sowohl aus dem Meeres- als auch aus dem Aquarienanbau stammen. Effizientes Stickstoffmanagement, vom Füttern bis zum Düngen In den Diskussionen um das Erreichen der globalen Klimaziele darf auch Distickstoffoxid (N2O) nicht fehlen, allgemein bekannt als Lachgas. Es ist fast 300-mal klimaschädlicher als Kohlendioxid und entsteht, wenn Stickstoff im Boden umgesetzt wird. In der Regel entweicht im Schnitt 0,6 Prozent des Stickstoffeintrags auf Produktionsflächen in die Luft. Stickstoffreduzierte Fütterungsverfahren, wie sie im DLG-Spotlight "Feed for Future" in Halle 21 auf der Agenda stehen, sind deshalb ein entscheidender Hebel, um die Lachgas-Emissionen zu verringern. Das Ziel ist eine hohe Stickstoffeffizienz mit kleinen NSalden zu erreichen – denn je kleiner die Bilanzüberschüsse, umso geringer ist die Nitratauswaschung. Präzisionsverfahren beim Düngen sowie bodennahe Ausbringtechnik, wie Schleppschlauch- oder Schleppschuhverfahren oder Injektions- und Schlitztechnik, erleichtern die passgenaue Stickstoffgabe. Nitrifikationshemmer verringern darüber hinaus die Lachgas-Emissionen in den ersten Wochen nach der Düngung. Das größte Potenzial verspricht aber eine emissionsarme und am Pflanzenbedarf orientierte Düngung, die Stickstoffüberschüsse und somit Lachgas-Emissionen aus den landwirtschaftlich genutzten Böden vermeidet. Auf Boden- und Pflanzenanalysen basierende Düngungsempfehlungen geben Richtwerte zur Beurteilung des Nährstoffbedarfs. So kann eine Überdüngung, welche zu Emissionen führen würde, vermieden werden. Darüber hinaus können eine angemessene Fruchtfolge sowie Zwischenfrüchte die Bodenqualität verbessern. Inwieweit sich synthetischer Stickstoff zumindest teilweise durch Stickstoff aus nachhaltigen Quellen ersetzen lässt, wird im DLG-Spotlight "Feed for Future" thematisiert. Diskutiert wird vom 15. bis 18. November auf dem Messegelände neben dem Einsatz organischer Düngemittel auch der Anbau von stickstofffixierenden Hülsenfrüchten. Den CO2-Fußabdruck wirkungsvoll verkleinern: Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind fest verankerte Themen auf der diesjährigen EuroTier Halle 26, Stand B20
10 11 22/2022 22/2022 Aufbereitungshilfsmittel Innovationen Text: DLG Service GmbH Eschborner Landstraße 122 60489 Frankfurt am Main Deutschland Die EuroTier bietet für rinderhaltende Betriebe ein umfangreiches Angebot an Informationen und Trends der modernen Rinderhaltung und -zucht. Führende Hersteller und Anbieter aus dem Rinderbereich werden auf dem Messegelände in Hannover vertreten sein. Aussteller und Fachausschüsse der DLG diskutieren im Forum „Milch & Rind“ täglich Lösungen und Erfahrungen zu vielen aktuellen Themen aus dem Rinderbereich, darunter zu Fragen des Tierwohls, der ökologischen Tierhaltung und wie eine Kuh klimafreundlicher wird. Im Rahmen des DLGSpotlights „Gesamtbetriebliche Haltungskonzepte“ geht es um zukunftsfähige Haltungskonzepte im Stallbau. Treffpunkt der Züchter: TopTierTreff Internationaler Treffpunkt für die Rinderzucht ist auch dieses Jahr wieder der TopTierTreff in Halle 11. Hier präsentieren sich führende deutsche und internationale Zuchtunternehmen und -organisationen aus dem Milch- und Fleischrinderbereich mit ihren Zuchttieren. Zuchttiere und Nachzuchttiere der verschiedenen Milchrassen werden auf der Bühne des TopTierTreffs mehrmals täglich präsentiert und von Experten kommentiert. Ein Fachprogramm rund um Züchtungsfragen sowie die Milch- und Fleischerzeugung rundet das Informationsangebot ab. Täglich ab 10 Uhr werden folgende Tierrassen, Zuchttiere und Nachzuchttiere auf der Drehbühne live präsentiert: Milchrinderrassen: Holstein Frisians, Angler, Braunvieh • Fleischrinderrassen: Angus, Charolais, Galloway, Hereford und Wagyu • Zweinutzungsrassen: Fleckvieh, Grauvieh, Pinzgauer • Internationale Schaf- und Ziegen- rassen sowie ein Noriker Pferd Darüber hinaus werden Informationen zur Mutterkuhhaltung, intensiver Rindfleischproduktion und extensiver Robustrinderhaltung sowie zu Züchtung, Milch- und Fleischerzeugung auf der Bühne vorgestellt und diskutiert. DLG-Spotlight Gesamtbetriebliche Haltungskonzepte (Halle 26) In Halle 26, Stand B06, werden in diesem Jahr mögliche gesamtbetriebliche Haltungskonzepte für die Milchviehhaltung vorgestellt, die Tierwohl,Wirtschaftlichkeit und Umweltaspekte berücksichtigen sollen. In diesem fachlichen Brennpunkt können unterschiedliche Konzepte anhand von 3D-Animationen und Schautafeln mit Experten diskutiert werden. An dem Spotlight sind als Partner beteiligt: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL), Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e. V. (KTBL), Verband der Landwirtschaftskammern (VLK) sowie die AG der Landesanstalten und Landesämter für Landwirtschaft. Futterbänder haben in der landwirtschaftlichen Tierhaltung eine lange Tradition. Mit dem patentierten Fütterungssystem feedstar hat die Eder-Gruppe die zuverlässige Fütterungslösung für die Zukunft technologisch fit gemacht. Bereits über 4.000 Landwirte setzen seit 50 Jahren auf die altbewährte und hochmoderne Lösung made in Tuntenhausen. Geld, Platz undArbeit einsparen Dass innovative Lösungen nicht teuer sein müssen, sondern stattdessen Kosten, Platz und wertvolle Arbeitszeit einsparen, zeigt sich im täglichen Einsatz. Zu den Vorteilen von feedstar gehören die im Vergleich mit anderen Fütterungssystemen niedrigen Anschaffungskosten. Hinzu kommt, dass durch die robuste Konstruktion sowie den geringen Wartungsaufwand und Verschleiß kaumFolgekosten entstehen. Ein weiterer wesentlicher Vorteil sind die geringen Baukosten. Die Größe des umbauten Raums kann deutlich reduziert werden. Auf einenmit demTraktor zu befahrenden Futtertisch und dessen Beschichtung kann verzichtet werden. Zeit sparenund gewinnen Positive Auswirkungen hat feedstar auf die persönliche Arbeitsbelastung. Tätigkeiten wie das regelmäßige Futteranschieben oder das nachträgliche Auskehren des Futtertischs fallen weg. Sooftwienötigundgewünschtwirddas Futter vorgelegt. Dies gilt auch nachts und an Sonn- und Feiertagen. So entstehen neue zeitliche Freiräume für die Landwirte. Optimierung des Tierwohls und bessereMilchleistung Eine wichtige Aufgabe ist die Erhöhung des Tierwohls. Durch das Futterband wird eine individuelle Rationierung für unterschiedliche Tiergruppen ermöglicht. Dabei bleiben die Rationen immer auf dem Band und für die Tiere erreichbar. So kommen auch rangniedrigere Tiere inRuhe zumFressen,was zueinem entspannterenKlima imStall beiträgt. Hinzu kommt, dass nicht mehr mit dem Traktor in den Stall und über den Futtertisch gefahren werden muss. Dadurch sind die Tiere weder Dreck, Staub noch Abgasen ausgesetzt. Weltweit einzigartig ist auch, dass das Futterband durch die Rückrollvorrichtung mit der Restfutterklappe automatisch gesäubert wird, was dieHygiene deutlich verbessert. Langlebig undnachhaltig Kein Produkt von der Stange, sondern individuell angepasste Lösungen entstehen in der Entwicklung und Produktion von Eder in Tuntenhausen. Passgenau auf die jeweiligen Anforderungen werden die Bauteile hier vorgefertigt und vor Ortmontiert. Das System steht in ein- oder beidseitigen Ausführungen zur Verfügung. Durch die frei wählbare Länge und Breite des Futterbandes lässt sich feedstar auf die jeweilige bauliche Situation im Stallneu- und -umbau auslegen. Voll funktionsfähigesMessemodell Wer mehr über das Feedstar System erfahren bzw. es sogar live im Einsatz sehen möchte, der kann das auf der EuroTier 2022 in Halle 27 an Stand 15. Das Feedstar-Team freut sich über alle interessierten Besucher. Neben dem großen Messemodell finden Besucher auf dem Feedstar-Stand außerdem ein großes Messegewinnspiel mit hochwertigen Sachpreisen. www.feedstar.com Feedstar – Altbewährt und hochmodern Halle 27, Stand H15 Das Fachprogramm für die Rinderhaltung Gülle: Das braune Gold effizient und umweltfreundlich nutzen Mit Eminex® stellt die Alzchem Trostberg GmbH ein neues Aufbereitungshilfsmittel für die Gülle vor, mit dem die Emission von Methan aus Güllelagern erfolgreich gesenkt werden kann. Die Methandiskussion bei der Tierhaltung nimmt weiter Fahrt auf. Die Vorgaben zur Abdeckung von Güllegruben bereiten vielen Landwirten große Sorgen und erste Betriebe wurden bereits von den Landratsämtern zur Umsetzung dieser kostenintensiven Maßnahme verpflichtet. Diese Maßnahme dient jedoch hauptsächlich der Vermeidung von Ammoniakemissionen. Methan entsteht weiter und wird in die Umwelt emittiert, wenn keine Einbindung in eine Biogasanalage stattfindet. Zudem kann sich ein explosives Gemisch aus Luft und Methan unterhalb der Abdeckung bilden. Brisanter wird die Betrachtung zusätzlich durch neue Erkenntnisse aus dem kürzlich vorgestellten EmidatProjekt. Dieses bestärkt die Vermutung, dass die Methanemissionen deutlich höher sind, als bisher angenommen. Zuvor wurde davon ausgegangen, dass 20 % der „Methanemissionen Landwirtschaft“ während der Lagerung und 80 % bei der Verdauung der Tiere entstehen. Die Erkenntnisse aus dem Emidat-Projekt deuten eher auf ein Verhältnis von 50 zu 50 hin. Grund hierfür sind beispielweise die mittlerweile vorgeschriebenen, deutlich längeren Lagerzeiten von flüssigen Wirtschaftsdüngern. Verringerung der Methan-Emissionen aus der Güllelagerung durch den Einsatz von Eminex® Untersuchungen von unabhängigen Forschungseinrichtungen wie das Leibnitz-Institut für Agrartechnik und Bioökologie, der Uni Bonn und der HBLFA Raumberg-Gumpenstein bestätigen, dass durch die Zugabe des Aufbereitungshilfsmittels Eminex® dieMethanEmissionen während der Lagerung um 90 bis 100 % vermeidbar sind. In die Gülle eingerührt, verhindert der Zusatz die Bildung und spätere Ausgasung von Methan und CO2 und baut sich selbst innerhalb weniger Wochen ab. Erfahrungen aus der Praxis Nach Markteinführung konnten sich schon viele Praktiker von der interessanten Wirkung des neuen Gülleaufbereitungsmittels Eminex® überzeugen. Dabei wird vor allem die geringe Schwimmschichtbildung und bessere Fließfähigkeit und Homogenität der Gülle positiv von Seiten der Praktiker erwähnt. Auch die in der Praxis häufig auftretende schäumende Gülle kann mit dem Gülleaufbereitungsmittel Eminex® gut entgegengesteuert werden. In einer Untersuchung der der Hochschule-Weihenstephan-Triesdorf 2022 konnte auch die ammoniumstabilisierende Wirkung bestätigt werden. In einem Gefäßversuch an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf wurde die ammoniumstabilisierende Wirkung des Güllezusatzstoffes Eminex® unter standardisierten Bedingungen im Vergleich zur unbehandelten Gülle geprüft. Der Ammonium- und Nitratgehalt des Bodens wurde über einen Zeitraum von 70 Tagen an 9 Terminen gemessen. Die Ergebnisse zeigen eine eindeutige ammoniumstabilisierende Wirkung der behandelten Gülle. Bei der unbehandelten Gülle ist nach ungefähr 15 Tagen in dem Versuch kein Ammonium-Stickstoff mehr vorhanden. Anders verhält es sich bei der Gülle mit Zusatz. Nach ungefähr 40 Tagen konnte fast noch die Hälfte des Ammonium-Stickstoffs gemessen werden. Die Ergebnisse zeigen eine stärkere Ammoniumstabilisierung in der mit Eminex® behandelten Gülle, wodurch auch von einer Steigerung der N-Effizienz ausgegangenwerden kann. Praktiker Harms berichtet von seinen Erfahrungenmit Eminex® Ingo Harms führt im ostfriesischen Ihlow einen Milchkuhbetrieb mit 140 Milchkühen, Boxenlaufstall und 101 ha Fläche. In der Vergangenheit stellte ihn die Güllelagerung im Winter vor große Herausforderungen. „Eine 50 bis 60 cm dicke Schaumschicht lief teilweise über die Spalten. Dadurch verschenkten wir sehr viel Lagerraum. Der Gärgeruch des Schaums sorgte außerdem dafür, dass die Fressleistung der Kühe abnahm. Der Güllekeller war ab einem bestimmten Füllstand nicht mehr aufrührbar, sodass wir die Gülle erst verschlauchen mussten. In der Folge verblieb im Güllekeller aber ein höherer Anteil dicker Gülle, berichtet der Landwirtschaftsmeister. Auf der Suche nach einem Zusatz, der die Gülle homogenisiert und vor allem die Schaumbildung eindämmt, stieß er Ende 2021 durch Zufall auf Eminex®. Bei der erstenAnwendungAnfang 2022 wurden 2 kg des Produkts pro m3 Gülle eingerührt. „Dazu habenwir einfach einen BigBag mit dem Radlader über die Spalten gehoben“, sagt Harms. Mithilfe einesDosierschieberswurde das auf die Spalten aufgegebene Aufbereitungsmittel in die Gülle eingebracht. Der Keller war zu diesem Zeitpunkt halb gefüllt. Auch achtWochen nach der Anwendung freut sich der Landwirt über die homogenisierte Gülle ohne Schaum und Schwimmschicht. „Trotz des hohen Füllstands bleibt die Gülle deutlich homogener und sichtbar flüssig! Die Kühe hatten diesen Winter auch keine Leistungsdepression“, erklärt Harms begeistert und ergänzt: „In Zukunft wollen wir Eminex® auch bei unseren Jungtieren einsetzen. Gerade hier ist die Gülle durch den hohen Stroheinsatz verdickt. Da wir die Gülle auf unseren 70 ha Dauergrünland verschlauchen, erhoffe ich mir durch die Homogenität einen noch besseren Ablauf bei der Ausbringung. Je homogener und fließfähiger die Gülle ist, umso besser zieht sie in den Boden ein und umso besser ist auch die Nährstoffausnutzung. Das ist angesichts der Lage unseres Betriebs in einem Wasserschutzgebie von großer Bedeutung! Ein ganz wesentlicher Nebeneffekt ist zudem, dass der Stickstoff im Betriebskreislauf erhalten bleibt und die Gülle aufwertet“, lautet das zufriedene Fazit von Ingo Harms. Alzchem Trostberg GmbH, Eurotier Stand A38, Halle 20 www.eminex.de Alzchem Neben positiven Effekten auf die Gülle freut sich Ingo Harms auch über glücklichere Kühe im Stall In der Güllelagerung steckt viel Potential zur Reduzierung von Methan
12 13 Rubrikentitel Rubrikentitel 22/2022 22/2022 Text & Bild: DLG Service GmbH Eschborner Landstraße 122 60489 Frankfurt am Main Deutschland Zur Eröffnung der EuroTier 2022, die vom 15. bis 18. November auf dem Messegelände Hannover stattfindet, hat DLG-Präsident Hubertus Paetow planbare Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft gefordert. Im Rahmen der Verleihungsveranstaltung der Innovation Awards sagte Paetow vor hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern der Politik aus dem In- und Ausland: „Das Innovationssystem in unserem Sektor ist so stark und leistungsfähig, dass es die passenden Antworten auf die Fragen liefert, die die Gesellschaft berechtigterweise an die Tierhaltung stellt. Veränderung unter Druck muss aber planbar unterstützt werden.“ Die Politik habe sicherlich einen harten Job zu leisten in einer Zeit, in der Grundüberzeugungen liberaler Demokratien nicht mehr als „naturgegeben“ vorausgesetzt werden könnten. Dies verbinde die Politik mit den Landwirtinnen und Landwirten und mit der ganzen Agrarbranche. Denn auch die Agrarbranche müsse der Gesellschaft das eigentlich Selbstverständliche immer wieder erklären: dass unsere Lebensmittel nicht vom Himmel fallen, sondern dass sie Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit einer ganzen Kette sind. Herausfordernde Zeiten Die Zeiten für die Tierhaltungsbranche seien noch nie so herausfordernd und anstrengend gewesen, wie in den zurückliegenden Jahren und werden dies sicherlich, so Paetow, auch in der vor uns liegenden Zeit bleiben. Das gelte für die globale, die europäische und die deutsche Nutztierhaltung, allerdings in sehr unterschiedlicher Ausprägung. Für den DLG-Präsidenten ist die Tierhaltung in Europa und in Deutschland wesentlicher Bestandteil einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Lebensmittelerzeugung. Fleisch, Eier und Milch seien wertvolle Komponenten der menschlichen Ernährung und ohne Tierhaltung wäre der Agrarsektor nicht existenzfähig – weder konventionell noch ökologisch. „Insbesondere der so wichtige Sektor der Schweineproduktion steht aktuell im Sturm. Die Nachfrage nach Schweinefleisch sinkt, getrieben von sich ändernden Verbraucherpräferenzen und Inflationsdruck, die Exportmöglichkeiten sind wegen der Afrikanischen Schweinepest stark eingeschränkt und die Politik tut sich schwer mit einer konstruktiven Rolle“, betonte Paetow. Weder die zukunftsorientierten und vor allem gesellschaftlich breit abgestimmten Vorschläge der Borchert-Kommission noch die Rahmenbedingungen für eine verlässliche Investition in nachhaltige Zukunftstechnologien seien auf die Spur gesetzt worden, was für die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe ein Desaster sei. Es lägen gute Konzepte auf dem Tisch und große Teile der Schweinehaltungsbranche seien auch schon in Vorleistung gegangen und haben inmodernen Stallbau oder Stallumbau investiert, der Tierwohl sicherstellt, die Emissionen aus der Tierhaltung substanziell verringert und die Produktivität auf einemwettbewerbsfähigen Niveau hält. Vieles davon könne man hier auf der EuroTier besichtigen. Innovationen für die Zukunft wichtig Branchen, die im Strukturwandel stehen, seien in besonderem Maße auf rentabilitätssteigernde Innovationen angewiesen, so Paetow. Es müssten alle Register der modernen Tierhaltungstechnik gezogen werden. Stallbau, Stalltechnik, Digitalisierung, Züchtung und Fütterung und Vermarktung, alles müsse bearbeitet werden, um die Betriebe für die Zukunft nachhaltig und stabil aufzustellen. Auf der EuroTier hätten die Aussteller und die DLG zu allen Fragestellungen die passenden Antworten und Angebote parat. Viele Lösungsansätze in den Messehallen Unter dem Motto der EuroTier 2022 “Transforming Animal Farming” habe sich die internationale Tierhaltungsbranche auf den Weg gemacht, um sich den drei Kern-Herausforderungen Produktivität, Klimawandel und Tierwohl zu stellen. Die EuroTier 2022 zeige, welche Innovationen die Ingenieurskunst in den letzten Jahren entwickelt habe, insbesondere beeindruckende technische Innovationen im Bereich von Digitalisierung, Automatisierung und Robotik. Innovationen brächten Fortschritte bei der Tierbeobachtung, machten weniger Emissionen möglich und verbesserten die Arbeit für die Menschen in der Landwirtschaft. Auch systemische Ansätze in der Tierhaltung würden präsentiert, die auf Tiergesundheit, Tierhygiene und Tierwohl einzahlten, so Paetow. Auch der Zielkonflikt von Umweltschutz und Tierwohl könne mittels verfahrenstechnischer Innovationen deutlich entschärft werden. Moderne ganzheitliche Stallkonzepte mit einer schlüssigen Verbindung von Innen- und Außenbereichen erhöhten durch technische Innovationen Tierwohl und Tiergesundheit und verringerten die Emissionen. Neue Konzepte ermöglichten die Trennung von Kot und Harn, weniger Emissionen und verbesserten die Gesundheit der Tiere. Auch die Tierfütterung mache deutliche Entwicklungssprünge; hohe Tierleistung und verringerter Methanausstoß gingen Hand in Hand. DLG-Präsident Paetow ging auch auf die Rolle von alternativen Proteinquellen, von Fleischersatzprodukten und pflanzenbasierter Milch ein. Diese Ansätze seien teils interessant und könnten je nach Rahmenbedingung durchaus sinnvoll sein. Sie könnten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Fleisch, Milch und Eier aus einer modernen und nachhaltigen Tierhaltung für die Mehrheit der Menschheit zentraler Bestandteil ihrer Ernährung und ihrer Lebenskultur sind und bleiben werden. „Eine Landwirtschaft ohne einen starken Tierhaltungssektor ist nicht überlebensfähig“, so Paetow. Digitale Kommunikation ersetzt keine Messe Paetow zog Lehren aus der Pandemie: Wenn es wirklich intensiv werden sollte, dann gehe das nur im direkten und persönlichen Austausch, der digital und in virtueller Kollaboration ergänzt werden könne. Aber das Vertrauen, die Transparenz und der soziale Kitt, das müsse im persönlichen Messekontakt vorbereitet werden. Digitale Kommunikation sei eine hocheffiziente Ergänzung des persönlichen Gesprächs und praktisch für die Erledigung zahlreicher Routineaufgaben. Auch für Messen seien digitale Plattformen eine perfekte Ergänzung in Vorbereitung des Messebesuchs, insbesondere in der Nachbereitung, so Paetow. Tierhaltung sichert Ernährung Der Zeitpunkt der Eröffnung der Weltleitmesse der Tierhaltung, der EuroTier, fällt 2022 mit dem Stichtag der UN zusammen, an dem auf der Welt der achtmilliardste Mensch geboren wird. Paetow betonte, dass es sehr wahrscheinlich sei, dass dieser Mensch in einer Region aufwachse, in der eine gesunde und ausreichende Ernährung nicht selbstverständlich ist, erst recht nicht mit für heranwachsende Menschen so wichtigen tierischen Produkten. „Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass auch dieser Mensch sich in seinem ganzen Leben gesund ernähren kann – ohne stetige Sorge um die nächste Mahlzeit und ja, auch mit gesunden Nahrungsmitteln aus tierischer Produktion“, appellierte Paetow. „Die Tierhaltung wird in Europa und auf dem gesamten Erdball ein wesentlicher Bestandteil der Ernährungssysteme und auch der kulturellen Identität von Gesellschaften bleiben.“ Am Ende der Transformation werde eine Tierhaltung stehen, die sich aus eigener Kraft am Markt behaupten könne, mit Tierwohl und Nachhaltigkeit, mit Verbraucherinnen und Verbrauchern, die dies wertschätzen und mit politischen Rahmenbedingungen, die Anforderungen von Gesellschaft und Wettbewerb gleichermaßen berücksichtigen: „Tierhaltung ist Zukunft!“, hielt DLG-Präsident Paetow zum Abschluss fest. Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.eurotier.com DLG-Präsident Hubertus Paetow: Veränderung der Tierhaltung braucht klare Ziele Branche bietet auf der EuroTier Innovationen für aktuelle Herausforderungen
14 15 Rubrikentitel Rubrikentitel 22/2022 22/2022 Text & Bild: DLG Service GmbH Eschborner Landstraße 122 60489 Frankfurt am Main Deutschland Im Spannungsfeld zwischen gesundheitlichem Verbraucherschutz, Tierschutz und Wirtschaftlichkeit hat die Gesundheit der landwirtschaftlichen Nutztiere eine Schlüsselfunktion. Von der Tiergesundheit hängt in besonderem Maße die Gesundheit des Menschen ab, ihre Erhaltung ist aktiver Tierschutz und gesunde Tiere sind das Unternehmenskapital des Landwirts. Ob Infektionen, Parasitosen, Eutererkrankungen, Stoffwechsel- oder Fruchtbarkeitsprobleme, all das beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit der Tiere und damit die wirtschaftliche Situation des landwirtschaftlichen Betriebs. Die Basis des landwirtschaftlichen Erfolgs ist und bleibt deshalb der gesunde Tierbestand, für dessen Erhaltung der betreuende Tierarzt inzwischen neben medizinischem Fachwissen immer mehr Beratungskompetenz in Haltungs- und Fütterungsfragen einbringen muss. Tierärztlicher Nachwuchs fehlt Diesen immer komplexeren tierärztlichen Anforderungen steht jedoch ein akutes Problem gegenüber: der Tierärztemangel.Vondenderzeit rund 22.000 praktizierenden Tierärztinnen und Tierärzten in Deutschland (davon rund 12.000 Praxisinhaber/-innen und 10.000 angestellte Tierärzte/- innen) arbeiten nur noch etwa 3.500 in der tierärztlichen Versorgung der landwirtschaftlichen Nutztiere. „Die tierärztlichen Ressourcen werden besonders im ländlichen Bereich immer knapper, denn der Nachwuchs in der kurativen Praxis fehlt“, erläutert Heiko Färber, Geschäftsführer des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte (bpt). Die Gründe dafür sind vielfältig. Neben dem Wunsch nach Stadtnähe und Work-Life-Balance spielen bei der jüngeren Generation die zum Teil immer noch schwierigen Arbeitsbedingungen, aber auch insuffiziente Auswahlverfahren für Tiermedizinstudierende eine Rolle. Immer weiter zunehmende gesetzliche Anforderungen und die damit verbundene Bürokratie verschärfen die Situation noch zusätzlich. Ein Blick auf die nationale Umsetzung der EU-Tierarzneimittelverordnung bestätigt das. Denn mit der aktuellen (ersten) Novellierung des Tierarzneimittelgesetzes werden nicht nur weitere Meldeverpflichtungen geschaffen, sondern es sollen sogar notwendige antibiotische Behandlungen noch weiter reduziert werden, obgleich in den letzten zehn Jahren der Antibiotikaeinsatz in der (Nutz- )Tierhaltung bereits um mehr als 60 Prozent reduziert wurde. Diese Leistung belegt doch mehr als eindrucksvoll, dass Tierärzte/-innen und Tierhalter/- innen dem One-Health-Gedanken mit Nachdruck verpflichtet sind. Eine weitere Reduktion von notwendigen antibiotischen Behandlungen birgt die ernsthafte Gefahr negativer Auswirkungen auf die Tiergesundheit und damit den Tierschutz. Das wurde vom bpt erst kürzlich in der Sachverständigenanhörung des Bundestagsausschusses für Ernährung und Landwirtschaft am 17. Oktober d. J. auch nochmal sehr deutlich gemacht. Flächendeckende Versorgung gefährdet „Das alles ist ein großes Dilemma, denn nicht nur die zum Teil erfolglose Suche nach angestellten Tierärzten/- innen macht Probleme. Erschwerend hinzu kommt die Altersstruktur in den Praxen mit nicht mehr zu realisierenden Nachfolgeregelungen. Die flächendeckende tierärztliche Versorgung wird, wenn das alles so bleibt, schon bald nicht mehr gewährleistet werden können,“ prognostiziert Färber. „Wenn aber kranke oder verletzte Tiere wegen mangelnder tierärztlicher Kapazitäten nicht mehr adäquat behandelt werden können, ist das eindeutig tierschutzrelevant“, so Färber weiter. Um dieser für den Tierschutz gefährlichen Entwicklung in Deutschland entgegenzusteuern, sind aus Sicht der Tierärzteschaft die von der Bundesregierung mit ihrer Fachkräftestrategie vorgesehenen erleichterten Rahmenbedingungen für die Einwanderung von Fachkräften allein nicht ausreichend. Vielmehr braucht es eine zügige Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes, um die immer größer werdende Gruppe von angestellten Tierärzten/- innen flexibler einsetzten zu können, und einenmassiven Bürokratieabbau, damit die immer weniger zur Verfügung stehende Arbeitszeit auch tatsächlich für die Arbeit am Tier und damit die Tiergesundheit verwendet werden kann. Bestandsbetreuung endlich gesetzlich umsetzen „Der Tiergesundheit und damit dem Tierschutz wäre überdies mehr damit gedient, die knappen Ressourcen in der Nutzierpraxis für eine Intensivierung der tierärztlichen Bestandsbetreuung einzusetzen“, erläutert Heiko Färber. Bereits seit April 2021 sind im EU-Tiergesundheitsrecht verpflichtende tierärztliche Bestandsbesuche verankert. Leider wurde diese sinnvolle EU-Vorgabe bislang nicht in nationales Recht überführt. „Die vom bpt und allen tierärztlichen Verbänden unisono geforderte zügige Umsetzung der Bestandsbetreuung hätte einen viel schnelleren und nachhaltigeren Effekt auf die Gesundheitssituation in den landwirtschaftlichen Betrieben und würde auch effektiver zu einer weiteren Reduzierung des Arzneimitteleinsatzes beitragen als weitere Meldepflichten mit fragwürdigem Nutzen“, bekräftigt Färber. Denn regelmäßige und engmaschige Bestandsbesuche leisten sowohl für das Tierwohl als auch für den gesundheitlichen Verbraucherschutz und die rechtliche Absicherung des Landwirts als Lebensmittelproduzent wertvolle Dienste. Sie tragen außerdem dazu bei, dass mit gesunden Tieren qualitativ hochwertige Lebensmittel wirtschaftlich rentabel produziert werden können, denn mit der Integration der Bestandsbetreuung durch den Hoftierarzt in den Produktionsprozess lassen sich Behandlungskosten senken, ein gezielterer Einsatz von Tierarzneimitteln sichern und gleichzeitig der Einsatz von Antibiotika weiter optimieren. Die tierärztliche Arbeit wird damit für den Landwirt vom Kosten- zum Rentabilitätsfaktor. Die für die Bestandsbetreuung erstellten (fachlichen) Leitlinien wurden bereits in 2008 vom Bundesverband Praktizierender Tierärzte in Zusammenarbeit mit Bund und Ländern erarbeitet und in 2019 aktualisiert. Sie sind abrufbar unter: https://bit. ly/3WmW11W. Innovationen für mehr Tierwohl Parallel zu den oft langwierigen ordnungsrechtlichen Wegen können technische Innovationen für artgerechte Haltungsbedingungen und damit für eine Verbesserung des Tierschutzes sorgen. Das ist Heiko Färber ein großes Anliegen: „Die Animal Welfare Awards, die der bpt gemeinsam mit der DLG verleiht, dienen genau diesem Zweck. Von den auf der EuroTier präsentierten Neuentwicklungen/ Innovationen werden dafür solche ausgewählt, die in besonderem Maße dem Tierwohl und der Tiergesundheit dienen.“ Die drei diesjährigenGewinnerwidmen sichder automatisierten Früherkennung respiratorischer Erkrankungen im Schweinestall, der Zitzengesundheit und dem physiologischen Abliegen/Aufstehen von Milchrindern in der Liegebox. „Mit diesen beeindruckenden Innovationen erreichen wir für die Tiere viel schneller was als mit Ordnungsrecht. Tierärztemangel: Tiergesundheit und Tierschutz in akuter Gefahr Pressemitteilung des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte (bpt) anlässlich der EuroTier-Eröffnungspressekonferenz am 14. November
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