Ausgabe zur LOGIMAT 2020

11 02/2020 Innovationscampus „Mobilität der Zukunft“ „Das KIT und die Universität Stuttgart starten in die erste Phase des ICM mit den Forschungsschwerpunkten ‚Addi- tive Fertigung‘ sowie ‚Emissionsfreie Antriebe‘“,ergänzt Professor PeterMid- dendorf, Prorektor für Wissens- und Technologietransfer der Universität Stuttgart. „Schon hier zeigt sich, dass sich für beide Stadtorte erhebliche Sy- nergieeffekte ergeben.Diesewollenwir weiter vorantreiben.“ Phase Eins: Additive Fertigung und Emissionsfreie Antriebe ICM startet in die erste Phase mit den Forschungsschwerpunkten „Additive Fertigung“ sowie „Emissionsfreie An- triebe“. Im Fokus steht einerseits die Vision einer dezentralen Produktion, die durch eine vollumfänglich flexibel einsetzbare Fertigungstechnik – die Universalmaschine – getragen wird. Durch sie werden nur noch die Ferti- gungsdaten digital übertragen, dage- gen lassen sich Produkte vor Ort bei Bedarf kurzfristig, hochwertig, günstig und in beliebig kleinen Stückzahlen herstellen, anstatt sie in Lagern vorzu- halten und über aufwendige, Verkehr verursachende Logistikketten zuvertei- len. Dies verlangt jedoch einen Techno- logiesprung in der Fertigungstechnik. Auf der anderenSeite könnenneue Pro- duktionstechniken auch Antriebe und Fahrzeuge emissionsärmer machen, indem sie Gewicht, Bauraum, Material und Energie sparen helfen oder Funk- tionalitäten verschiedener Bauteile zusammenführen. Im ICM sollen daher auch Konzepte für kleine Fahrzeuge und die dazugehörigen Komponenten erarbeitet werden, die speziell auf die Anforderungen der „First & Last Mile“- Mobilität zugeschnitten sind, also die bedarfsgerechte Verknüpfung von in- dividuellen und öffentlichen Verkehrs- systemen. Anhand von Prototypen – beispielsweise von sicheren, smarten, komfortablen Pendler-Mobilen für die Kurzstrecke – sollen die Konzepte der ersten Phase geprüft und demonstriert werden. Emmisionsfreie Fahrzeuge und Mobilitätskonzepte, die die Digi- talisierung ausnutzen, führen zu mehr Effizienz bei Ressourcen und Verkehrs- raum. Die Schwerpunkte der weite- ren Phasen will man zusammen mit den beteiligten Wissenschaftlern und externen Experten im Rahmen eines Think Tanks bilden. Der Innovationscampus Mobilität als gemeinsame Initiative des KIT und der Universität Stuttgart will bahn- brechende Ideen und Innovationen er- möglichen. Dazu setzt er auf ein wettbewerbliches, transparentes Verfahren zur Projekt- auswahl und auf schnelles und flexi- bles Erproben gänzlich neuer Ansätze, welches nach dem Motto „fail fast and often“ auch das zeitweise Beschreiten von sich später als fehlerhaft erwei- senden Wegen ermöglicht – unter der Prämisse, dass man auch aus Fehlern etwas lernt. Der ICM wird dabei Zu- kunftsfelder identifizieren, Kooperati- onsorte, Innovations- und Gründungs- kultur schaffen, Nachwuchs fördern und die Forschungsstandorte in Baden- Württemberg vernetzen. Im „Innovationscampus ‚Mobilität der Zukunft‘ – Forschung für die nach- haltige Mobilität für übermorgen“ arbeiten Karlsruher und Stuttgarter Professoren aus den Gebieten Fahr- zeugtechnik, Produktentwicklung, Pro- duktionstechnik, Chemie, Werkstoffe, Elektrotechnik,Flugzeugbau undWerk- zeugmaschinen zusammen. Darüber hinaus können themenabhängig, in Kooperation weitere baden-württ- embergische Hochschulen und For- schungseinrichtungen sowie kleinere und mittlere Unternehmen in Baden- Württemberg mit gemeinsamen Pro- jekten integriert werden. Das Ministe- rium für Wissenschaft und Kunst des Landes Baden-Württemberg fördert den ICM mit zehn Millionen Euro über fünf Jahre. Ergänzend wird die Einrich- tung von Nachwuchsgruppen, einer Professur„Laseranlagentechnik“ an der Universität Stuttgart und einer Profes- sur „Digitalisierung der Material- und Prozessentwicklung für Additive Ferti- gung“ am KIT für zehn Jahre nach dem Fiebiger-Modell unterstützt. Über die Universität Stuttgart Die Universität Stuttgart, gegründet 1829, umfasst rund 26 000 Studieren- de. Ihre Vision „Intelligente Systeme für eine zukunftsfähige Gesellschaft“ und ihr besonderes Profil als „Stutt- garter Weg“ stehen für die konse- quente interdisziplinäre Vernetzung komplementärer Fachdisziplinen sowie die Integration von Ingenieur-, Natur-, Geistes- und Sozialwissen- schaften. Ihre herausragende Stellung als weltweit vernetzte Forschungsu- niversität spiegelt sich unter anderem in den zwei Exzellenzclustern „Daten- integrierte Simulationswissenschaft“ und „Integratives computerbasiertes Planen und Bauen für die Architek- tur“, dem Forschungscampus ARENA 2036, der Beteiligung am Netzwerk „Cybervalley“ sowie in zahlreichen Sonderforschungsbereichen und Gra- duiertenkollegs.

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