Ausgabe zur MEDICA 2019
13 MEDICA LABMED FORUM TEXT & BILD: MESSE DÜSSELDORF GMBH STOCKUMER KIRCHSTRASSE 61 40474 DÜSSELDORF GERMANY W as passiert im La- bor der Zukunft? Und wie lassen sich Diagnosen noch genauer und idealerweise noch schneller direkt am Behand- lungsort stellen? Antworten darauf bekommen die Fachbesucher der mit insge- samt mehr als 5.000 Ausstellern weltgrößten und führenden Me- dizinmesse MEDICA vom 18. bis 21. November 2019 in Düsseldorf geboten. Der Bereich der Labor- technik und Diagnostica wird mit mehr als 800 Ausstellern, darunter namhafte Rückkehrer wie Abbott und Euroimmun, die gerade erst fertiggestellte neue Messehalle 1 beziehen und hier alle Trendthe- men einer modernen Labormedizin thematisieren. Fortschritte aus labormedizini- scher Betrachtung für die Gebie- te der Mikrobiologie, Kardiologie und Onkologie stehen darüber hinaus im Fokus der topaktuellen Sessions beim MEDICA LABMED FORUM. Außerdem geht es hier um ein „heißes“ Branchenthema: die Nachwuchsförderung und Be- rufsperspektiven für junge Wis- senschaftler. Das Forum findet ebenfalls in der über 12.0000 Qua- dratmeter großen Halle 1 seinen neuen Platz und wird organisiert von Prof. Dr. Georg Hoffmann (me- dizinischer Fachverlag Trillium) in Kooperation mit dem Deutschen Herzzentrum München. Den Programmauftakt am 18.11. bildet unter dem Vorsitz von PD Dr. med. Beniam Ghebremedhin (Uni- versität Witten/ Herdecke, HELIOS Universitätsklinikum Wuppertal) das derzeit vielfach gehypte Thema `Mikrobiomanalytik´. Hierbei geht es u. a. um die Sequenzierung der genomischen Information sämtli- cher Mikroorganismen im Körper, die Krankheitsprozesse entschei- dend mitbestimmen. Prof. André Gessner (Institut für Mikrobiologie und Hygiene, Universitätsklinikum Regensburg) wird in seinem Ein- führungsvortrag einen Bogen von den großen analytischen Heraus- forderungen bis zu überraschen- den Erkenntnissen bezüglich der sogenannten “Darm-Hirn-Achse“ schlagen. Beispielhaft berichten Dres. Laura Steenbergen (Univer- sität Leiden, NL) und Jean-Pierre Trezzi (Universität Luxemburg) über die Bedeutung des Mikrobi- oms für die Entstehung von De- pressionen und M. Parkinson. Nicht minder spannend geht es am ersten Nachmittag in Düssel- dorf weiter. Dann wird ein völlig neues Feld der Analytik beleuch- tet, in dem auch innovative Start- ups tätig sind – die Atemanalyse. Aus Atemluft können leichter und schneller diagnostisch wertvolle Aussagen gewonnen werden als aus dem Blut – nicht nur bei In- fektionen und Tumoren der Lunge, sondern auch bei Krankheiten des Verdauungstrakts und etlichen Entzündungen. Die Anwendungs- bereiche für diese Fragestellungen werden von Dres. Simona Cristes- cu, Dr. Agnieszka Smolinska und Dr. Wolfgang Vautz skizziert. Für einen umfassenden technologi- schen Überblick wird Prof. Wieland Voigt von der Steinbeis-Hochschu- le Berlin sorgen. Brückenschlag zur Sportmedizin Die Tage zwei und drei (19./ 20.11.) sind beim MEDICA LAB- MED FORUM unter der Leitung von Prof. Stefan Holdenrieder (Deut- sches Herzzentrum München) den Herz-Kreislauf- sowie Krebserkran- kungen gewidmet. Hierbei geht es um neue wissenschaftliche und technologische Entwicklungen, molekulare Hightech-Analyse-Ver- fahren und moderne Anwendungen Künstlicher Intelligenz (KI) für Laboratorien sowie den Einsatz von kleinen und intelligenten Di- agnostik-Geräten für Sportler und Patienten. Für den Themenblock Herz- kreislaufdiagnostik werden PD Dr. Markus Krane vom Deutschen Herzzentrum München und Prof. Bernd Giebel von der Universität Essen innovative Verfahren zur Regeneration von Herzgewebe aus Stammzellen und Exosomen vorstellen. Neuigkeiten zu kardio- logischen Biomarkern bei Kindern und zur dringend notwendigen Standardisierung von Biomarker- Daten werden von PD Dr. Oktay Tutarel, ebenfalls vom Deutschen Herzzentrum, und von Prof. Frank Klawonn von der TU Braunschweig zu erfahren sein. „Wegen des großen Interesses im letzten Jahr haben wir diesmal im Kardiologie-Block der Sportme- dizin einen ganzen Nachmittag eingeräumt“, erklärt Forum-Orga- nisator Prof. Dr. Georg Hoffmann. Dort berichtet Prof. Perikles Si- mon, Universität Mainz über zir- kulierende Nukleinsäuren als neue Biomarker für sportliche Aktivität und Leistungsfähigkeit, und Prof. Billy Sperlich (Universität Würz- burg) führt das Auditorium von der sportmedizinischen Diagnostik im Hochleistungssport hin zur An- wendung im Breitensport. Dass auch in diesem Jahr die für die Sportmedizin besonders relevanten Kardiologie-Themen erneut hohen Anklang beim Fach- publikum finden dürften, davon ist auszugehen. Denn ein weiteres, etabliertes Programm-Element der MEDICA ist die 7. MEDICA MEDICI- NE + SPORTS CONFERENCE, die am 20. und 21. November 2019 wie- der das Who-is-who der internati- onalen Sportmediziner-Fachszene zusammentreffen lässt (im Con- gress Center Düsseldorf, CCD Süd). Treffsichere Krebsdiagnose aus dem Blut Bei der Diagnostik von Krebs- erkrankungen ist laut Prof. Chris- topher Poremba, München, die histo- und molekularpathologi- sche Untersuchung des Gewebes weiterhin der Goldstandard – zu- nehmend unterstützt durch digi- tale Bildauswertungsverfahren. Dr. Volker Bruns vom Fraunhofer IIS Erlangen beleuchtet den „pra- xisnahen Einsatz der Künstlichen Intelligenz in der digitalen Pa- thologie“ am dritten Forum-Tag (20.11.). Wie vielschichtig dieses Thema ist und bereits aktuelle An- wendung in der Blutdiagnostik fin- det, werden Prof. Frank Klawonn und Dr. Dr. Huub van Rossum (An- toni van Leeuwenhoek Hospital Amsterdam, Netherlands Cancer Institute) aufzeigen. Eine erhebliche Erweiterung der diagnostischen Möglichkeiten bieten künftig Mutationsnach- weise aus dem Blut, die derzeit als „Liquid Biopsy“ und „Liquid Profiling“ von sich reden machen. Damit können Tumoren auch dann molekular charakterisiert wer- den, wenn keine Gewebe-Biopsie durchgeführt werden kann, was im Rahmen der personalisierten Krebstherapie erstmals auch eng- maschige Verlaufskontrollen er- möglicht. Den aktuellen Stand und die Zukunftsperspektiven fasst Prof. Nicola Normanno von der Universität Neapel am 20.11., nachmittags, beim MEDICA LAB- MED FORUM zusammen. Die Zukunft im Blick, jungen Talenten auf der Spur Fast genauso anspruchsvoll wie der Nachweis von Krankhei- ten gestaltet sich auch für den Bereich der Biowissenschaften zunehmend die Suche nach jun- gen Talenten. Das ist Thema am Schlusstag der MEDICA 2019 (21. November). Dann werden für junge Ärzte und Naturwissen- schaftler noch einmal besonders spannende Felder sowie aktuelle Trends im Laborbereich vermit- telt und nachmittags Chancen für die berufliche Weiterentwicklung – sowohl im akademischen als auch industriellen Umfeld. Dabei geht es neben fachlichen Aspek- ten auch um generelle Frage- stellungen, wie etwa der Verein- barkeit von Karriere und Beruf. Dieser Thementag beim MEDICA LABMED FORUM wird inhaltlich ausgestaltet mit Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie und Laborato- riumsmedizin (DGKL) sowie dem Verband der Diagnostica-Indust- rie (VDGH). Das MEDICA LABMED FORUM bietet mit seinen Sessions täglich von 10:30 bis 16 Uhr Programm. Die Teilnahme ist für Messebesucher mit MEDICA- Ticket kostenlos. Informationen zum Forum sind online abrufbar unter: www.medica.de/mlf1. Von smarter Diagnostik über Hochleistungsmedizin bis hin zu KI MEDICA LABMED FORUM rückt die Topthemen der Labormedizin in den Fokus
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