CO2-Emissionen reduzieren, Energie einsparen und die Energieeffizienz steigern – das ist aus ökologischer Sicht nötig. Auch aus einem ökonomischen Blickwinkel betrachtet, gewinnen diese Punkte zunehmend an Relevanz. Immer mehr Unternehmen – von klein bis groß – nehmen ihre Verantwortung für den weltweiten Klimaschutz wahr. Die EM-Power, die Fachmesse für die intelligente Energienutzung in Industrie und Gebäuden, hilft ihnen dabei auf ihrem Weg zur CO2-Neutralität. Dort können Besucher Produkte und Lösungen kennenlernen, die dazu beitragen, den CO2-Fußabdruck über Sektoren hinweg zu optimieren und die Klimaneutralität zu erreichen. Darüber hinaus erhalten sie auf dem EM-Power Forum einen tiefen Einblick in die Beschaffung von Strom aus Erneuerbaren Energien, z. B. über Power Purchase Agreements („PPA“). Die EM-Power findet zusammen mit drei weiteren Energiefachmessen vom 17. bis 19. Juni 2020 im Rahmen von Europas größter energiewirtschaftlicher Plattform The smarter E Europe in München statt.
Von Ikea über Unilever und Mars bis hin zu Budweiser: Die globale Initiative RE100 versammelt die einflussreichsten Marken der Welt. Sie alle haben sich dazu verpflichtet, sektorenübergreifend bis 2050 zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien umzusteigen und sich für eine CO2-freie Zukunft einzusetzen. Mit ihnen haben sich über 200 große Unternehmen der Initiative angeschlossen, darunter auch das Softwareunternehmen Adobe, der deutsche Automobil- und Motorradhersteller BMW oder das weltweit größte Bank- und Finanzdienstleistungsunternehmen HSBC. Ihnen allen bringt der Einsatz für erneuerbare Energien nicht nur einen Imagegewinn, sondern sie können damit auch Kosten für konventionelle Energieträger sparen.
Diese Motivation spiegelt sich in der aktuellen Solarmarktentwicklung wider: Laut SolarPower Europe ist in den vergangenen Jahren in Europa der Anteil der Unternehmen, die erneuerbare Energien nutzen, rasant gestiegen. So haben Firmen in den vergangenen fünf Jahren nach Angaben des Solarindustrieverbands Stromabnahmevereinbarungen (Power Purchase Agreement, kurz „PPA“) über eine Leistung von 7,5 Gigawatt unterzeichnet. Alleine in diesem Jahr wurden bereits Vereinbarungen von über 1,6 Gigawatt getroffen. Der Anteil der gewerblichen und industriellen Standortbeschaffung betrug im vergangenen Jahr 3,4 Gigawatt. Das Stichwort der Stunde lautet hier „Corporate Sourcing“. Dahinter versteht sich das Engagement der Unternehmen, ihren CO2-Fußabdruck senken zu wollen und dazu u. a. auf Erneuerbare Energien umzustellen. Der Verband geht von einem weiteren Aufwärtstrend aus.
UNTERNEHMEN AUF DEM WEG IN EINE NEUE ENERGIEWELT
Führende Unternehmen der Solarbranche reagieren auf diesen Trend und bieten inzwischen Komplettlösungen für Gewerbe- und Industriebetriebe an. So hat beispielsweise BayWa r.e. bereits zwei deutsche Supermarkt-Niederlassungen auf solaren Eigenverbrauch umgestellt. Auch der globale Immobilienentwickler Goodman erkennt die Vorteile der Photovoltaik. Von BayWa r.e. lässt er Solarmodule auf drei große Logistikzentren in Süddeutschland und den Niederlanden installieren. Mit solchen Projekten gibt Goodman seinen Kunden die Möglichkeit, ihren CO2-Fußabdruck durch den Einsatz von erneuerbarer Energie signifikant zu verringern. Als Teil seiner Nachhaltigkeitsstrategie bietet Goodman nun auch CO2-neutrale Gebäude in seinem Portfolio an.
Die Energiewende bereits vollzogen hat die Maschinenbaufirma ESM Energie- und Schwingungstechnik aus Heppenheim in Hessen. Ihre Produktion ist auf Energieeffizienz getrimmt, die Büro- und Fabrikgebäude sind im Passivhausstandard gebaut und ihren Strom erzeugt sie selbst aus Geothermie, Sonnenenergie und Windkraft. Außerdem setzt das Unternehmen auf Elektromobilität und wirkt auch auf seine Zulieferer ein, möglichst klimaschonend zu produzieren.
MÖGLICHKEITEN DER SEKTORENKOPPLUNG
Waren es also vor dreißig Jahren noch hauptsächlich Privatpersonen, die mit der Installation von Photovoltaikanlagen das Aufkommen von Solarstrom gesteigert haben, sind es heutzutage immer mehr Firmen, die die Chancen selbst erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien erkennen – sei es, um ihren Betrieb kostengünstig und umweltfreundlich mit Elektrizität zu versorgen oder ihre Produktionsprozesse CO2-neutral zu gestalten.
Gerade in Unternehmen, die zugleich Strom und Wärme benötigen und auf Mobilität angewiesen sind, bieten sich dabei vielfältige Möglichkeiten der Sektorkopplung. So können sie beispielsweise mit Blockheizkraftwerken effizient sowohl elektrische als auch Heizenergie erzeugen, die Abwärme aus Produktionsanlagen verwerten oder den Solarstrom vom eigenen Dach nicht nur zum Betrieb elektrischer Geräte nutzen, sondern ebenso zum Laden von Elektromobilen.
Bild & Text: thesmartere.de