20.03.2018
Von der Exposomik bis zu Pflanzengiften: sichere Lebensmittel im Fokus der analytica 2018
Welche natürlicherweise in Lebensmitteln vorkommenden Substanzen bedrohen unsere Gesundheit? Wie beeinflussen Schadstoffe unser Erbgut? Ist Backpapier bedenklich? Solche Fragen der Lebensmittelwissenschaften stehen vom 10. bis 13. April im Fokus der Internationalen Leitmesse analytica und der begleitenden analytica conference, die auf dem Gelände der Messe München stattfinden.
Eine ungesunde Ernährung, zu viele Schadstoffe, zu wenig Sport und Stress können vielfältige Krankheiten auslösen. Die dahinter stehenden Mechanismen entschlüsseln Forscher jetzt mit Hightech-Analysengeräten, wie sie auf der analytica 2018 zu sehen sind. Die noch junge Disziplin nennt sich Exposomik und beschäftigt sich mit der Wirkung aller messbaren Umwelteinflüsse auf unser Erbgut und unseren Stoffwechsel. Auf der analytica conference widmet sich Dr. Benedikt Warth, Assistenzprofessor an der Universität Wien, der Exposomik mit dem Fokus auf Lebensmittel. In seinem Vortrag am 10. April um 16.30 Uhr wird er unter anderem berichten, wie hormonähnliche Substanzen aus Nahrungsmitteln die Therapie von Brustkrebs beeinflussen. Die Session „Modern Analytical Approaches for Emerging Contaminants in Foods“, in die sein Vortrag eingebunden ist, beleuchtet darüber hinaus weitere Lebensmittelschadstoffe, die bislang zu wenig Beachtung finden.
Klimawandel betrifft Lebensmittelsicherheit
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit etwa warnt, dass der Klimawandel wegen der Temperaturerhöhung und veränderten Niederschlagsverteilung vor allem bei Mais und anderem Getreide den Befall mit Schimmelpilzen fördert, die giftige Mykotoxine bilden. Nicht zu unterschätzen sind ferner Alkaloide, mit denen sich viele Pflanzen vor Fressfeinden schützen und deren Verzehr zu Organschäden oder gar zum Tod führen kann. Dr. Jean-François Picron vom Wissenschaftlichen Institut für Volksgesundheit in Brüssel stellt auf der analytica conference am 10. April um 16 Uhr eine Untersuchung von 1.200 belgischen Lebensmittelproben auf Pyrrolizidin-Alkaloide vor.
Immer mehr Aufmerksamkeit erregen auch per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, kurz PFAS, die unter anderem in Butter- und Backpapier Verwendung finden. Mit PFAS beschäftigt sich die analytica conference am 11. April von 12.30 bis 14.30 Uhr. Um 13.30 Uhr wird Dr. Martin Schlummer vom Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung auf PFAS in Lebensmittelverpackungen eingehen.
Lebensmitteluntersuchung im Fokus
Während auf der analytica conference Aktuelles aus der Wissenschaft im Vordergrund steht, informiert die Messe umfassend über den technischen Stand der Analytik: Instrumente für die Lebensmitteluntersuchung zeigen Agilent Technologies, Bruker, Shimadzu, Waters sowie viele weitere Hersteller. Wer Lebensmittelanalytiker bei der Arbeit beobachten möchte, sollte das Live Lab in Halle A3 besuchen. Die Vorträge finden von Dienstag bis Donnerstag um 11.00 Uhr und 15.00 Uhr auf Deutsch und um 13.00 Uhr auf Englisch statt. Hier wird zum Beispiel Thermo Fisher Scientific Nahrungsmittel auf Glyphosat untersuchen und Analytik Jena Lebensmittelbetrug per DNA-Analytik aufdecken. Die analytica Foren runden das Programm mit Ausstellervorträgen zur Pestizidanalytik, zum Nachweis von gentechnisch modifizierten Organismen und vielem mehr ab. Kurzum: Einen derart fundierten Überblick über die moderne Lebensmittelanalytik gibt es nur in München auf der analytica.
Bild & Text: analytica.de