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LIGNA 2019: Digital first: LIGNA 2019 macht fit für die vernetzte Holzbearbeitung

By April 23, 2019LIGNA

Intelligente Fabrik, digital vernetzte Systeme und kundenbezogene Fertigung – Schlagworte, die aktuell die Holzindustrie prägen, und damit auch die LIGNA in Hannover. Eines der Fokusthemen der Leitmesse für Werkzeuge, Maschinen und Anlagen zur Holzbe- und -verarbeitung vom 27. bis 31. Mai lautet deshalb auch „Vernetzte Holzbearbeitung – maßgeschneiderte Lösungen“. Aussteller der LIGNA 2019 zeigen, wie vor allem die Möbelindustrie, das Holzhandwerk und die Primärindustrie die Digitalisierung nutzen können, um ihre Unternehmen fit zu machen für die Herausforderungen der Zukunft: von der komplexen Fertigungslinie und der 360-Grad-Steuerung über intelligente Aggregate und digitalen Strukturdruck bis zur CNC-Holzfräse und dem Sägewerk 4.0.

Weinig: komplexe Fertigungslinie aus acht Komponenten

Auf dem Weinig-Stand in Halle 27 können Besucher eine komplexe Fertigungslinie aus acht miteinander verketteten Komponenten in Aktion erleben. In täglichen Vorführungen wird der komplette Verarbeitungsprozess von der Rohware bis zum Endprodukt gezeigt. Dabei kommen sowohl Robotertechnik als auch die Weinig Scanner-Technologie zum Einsatz. Alle Komponenten werden über die neue Weinig Control Suite zentral gesteuert. Unter der Regie des Leitrechners werden Halbfertigprodukte live hergestellt, die an anderen Stationen des Weinig-Standes direkt in unterschiedlichen Anwendungen weiterverarbeitet werden, unter anderem bei der Fensterfertigung mit Conturex.

Schmalz: Blocksauger speziell für Nestingtische

Das Unternehmen Schmalz (Halle 15, A06) zeigt den Blocksauger VCBL-G K1, der speziell für Nestingtische entwickelt wurde. Durch Nesting können jegliche Formen mit Hilfe eines Verschachtelungsplans so angeordnet werden, dass möglichst wenig Verschnitt entsteht. Der Blocksauger kann direkt auf der Rastertischplatte der CNC-Maschine platziert werden, ohne die Platte vorher abnehmen zu müssen. Das erspart dem Anwender einen Rüstvorgang an der Maschine, wodurch lange Stillstandzeiten vermieden werden. Durch die geringe Arbeitshöhe von 30 Millimetern kann der VCBL auch in 3-Achs-Bearbeitungszentren mit niedrigen Z-Höhen eingesetzt werden.

SCM: 360-Grad-Steuerung über gesamten Produktionsablauf

Auf mehr als 4 000 Quadratmetern präsentiert SCM (Halle 13, C56) seine „Smart&Human Factory“ – ein hochmodernes Produktionsmodell, das auf innovativen, modularen und leicht konfigurierbaren Zellen basiert. Integrierte Automatisierungssysteme ermöglichen eine fortschrittliche Mensch-Maschine-Interaktion und eine 360-Grad-Steuerung über den gesamten Produktionsablauf. Dieses „benutzerfreundliche“ Automatisierungssystem für die Bearbeitung von Holzplatten wurde entwickelt, um den Herausforderungen von kundenindividueller Massenproduktion und Industry 4.0 gerecht zu werden. Ziel des Prozesses ist es, die Zuschnitt-, Kantenanleim- und Bohrarbeiten so weit wie möglich zu optimieren, um bei Produktumstellungen Abfall, Ausschuss und Umrüstbedarf zu reduzieren. Am Ende des Prozesses werden die Aufträge wieder zusammengestellt und Anpassungen bis zu diesem Zeitpunkt verzögert.

ATEMAG: Verbesserungen in Echtzeit durch intelligentes Aggregat

Das System Control 4.0 von ATEMAG (Halle 12, Stand B84) erfasst Parameter in Echtzeit und überträgt sie in die Steuerung der Maschine. Das System kann in die Produktion eingreifen und durch Anpassung von Drehzahlen und Vorschub die Leistung steigern. Die Auswertung der Daten zeigt anhand der ausgelesenen Messergebnisse deutlich, wann Korrekturen an Parametern, Werkzeugen und Aufspannungen vorgenommen werden müssen. Das intelligente Aggregat erkennt Verbesserungen in Echtzeit und reagiert innerhalb von Sekunden, indem es mit der Maschine kommuniziert und im Idealfall autonom eingreift.

Biesse: Software verwaltet alle Stationen der Möbelproduktion

Biesse (Halle 11, B32) hat mit B_CABINET Four eine Lösung zur Verwaltung der Möbelproduktion vom 3D-Design bis zur Überwachung des Durchflusses in der Fabrik entwickelt. Die Software ermöglicht es, alle Stationen und Arbeitsphasen vom Schneiden und Fräsen über das Bohren und Banderolieren bis zu Montage und Verpackung mit einer speziellen Schnittstelle zu definieren. Jede Prozessstation erhält den Arbeitsauftrag, die Reihenfolge der Produktion, zusätzliche Informationen über die Teile oder das zusammengestellte Projekt sowie Teileprogramme, Arbeitslisten, Schnittlisten und PDF-Montageschemata. Die Software verfügt über eine eigene Umgebung zur Überwachung der Ausführung und Steuerung der Produktionsphasen bis zur Auftragserteilung. Das Modul ermöglicht eine vollständige Kontrolle über den jeweiligen Auftragsstatus: Schritt für Schritt, mit Grafiken und Fortschrittsraten.

Wemhöner: VR-Modell einer vernetzten Fertigungsanlage

Auf dem Wemhöner-Stand (Halle 26, E11) erfahren Besucher, wie Logistikkonzepte in moderne Fertigungsanlagen integriert werden. Das LIGNA-Highlight von Wemhöner ist ein Virtual-Reality-Modell einer vernetzten Fertigungsanlage, bestehend aus Rohplatten- und Filmpalettenlager sowie zwei Kurztakt-Beschichtungsanlagen einschließlich Stapelverpackung. Dieses moderne High-End-Kurztaktbeschichtungskonzept beinhaltet Steuerungssysteme zur Verwaltung des Materialflusses und der Produktionsdaten sowie Schnittstellen zu übergeordneten Produktionsleitrechnern. Durch die Vernetzung der unterschiedlichen Steuerungsebenen mit der ERP-Systemebene des Kunden entstehen enorme Vorteile hinsichtlich der gesamten Logistik und Bestandsführung in der Produktion.

Hymmen: Komplettlösung vom Primer-Auftrag bis zum digitalen Strukturdruck

Hymmen (Halle 26, F28) bietet nicht nur moderne Produktions-Technologie für die herkömmlichen Verfahren bei der Laminatbodenfertigung, sondern auch für modulare Multilayer-Fußböden (MMF). Die Lösungen sind individuell auf die Verfahrenserfordernisse der Fußbodenhersteller angepasst, von der Vollplatte bis zur neu entwickelten hochflexiblen „Einzeldielenfertigung“, die mit Digitaldruck über die V-Fuge der Dielen hinweg erfolgt. Eine Komplettlösung von Hymmen kann vom Primer-Auftrag über den digitalen Dekordruck, den Auftrag mehrerer Nutzschichten bis hin zum digitalen Strukturdruck (Digital Lacquer Embossing, DLE) reichen. Der Excimer ermöglicht unter anderem Anti-Finger-Print-Effekte und unterschiedliche Glanzgrade.

TH Rosenheim: Von digitaler Assistenz bis zum fahrerlosen Transportsystem

Das Industrie-Forschungsprojekt proto_lab der Technischen Hochschule Rosenheim entwickelt praktikable Lösungen im Bereich Digitalisierung, Assistenzsysteme und Teil-Automatisierung, die Unternehmen eine stufenweise Implementierung ermöglichen. Somit kann auch ein kleiner Betrieb in die digitale Welt hineinwachsen. Ein großer Betrieb kann sich damit weiter flexibilisieren und dadurch deutlich kundenindividueller produzieren. Der gesamte Produktionsprozess mit digitaler Assistenz, intelligenter Roboteranwendung und Logistik mit fahrerlosem Transportsystem wird live auf der LIGNA (Halle 11, D88) gezeigt.

Baumer: Neue Maßstäbe in der Rohplatteninspektion

Mit dem Inspektionssystem ColourBrain® RawBoard 4.0 setzt Baumer (Halle 15, D15) Maßstäbe in der beidseitigen Inspektion von Spanplatten und MDF/HDF-Platten. Typische Prozessfehler wie Schleiffehler, Beschädigungen an der Oberfläche und im Kantenbereich sowie Verschmutzungen verursacht durch Öl, Wasser oder Staub werden sicher identifiziert. Über standardisierte Schnittstellen lässt sich das ColourBrain® RawBoard 4.0 Inspektionssystem einfach und schnell in marktübliche Liniensteuerungen integrieren. Das schlanke Design sowie das Konzept der „autarken Einheit“ führen zu einem deutlich reduzierten Platzbedarf im Produktionsumfeld. Das neue, einzigartige Beleuchtungsmodul in Kombination mit der selbst entwickelten Zeilenkamera ergibt eine leistungsstarke Inspektionseinheit, mit der Oberflächendefekte bei höchsten Transportgeschwindigkeiten und unter rauen Umgebungsbedingungen sicher erkannt werden.

Homag: Mit einzelnen Bausteinen zum vernetzten Gesamtkonzept

In Halle 14 macht HOMAG digitale Konzepte erlebbar. Dazu zeigt das Unternehmen auf mehr als 5 000 Quadratmetern gesamtheitliche, vernetzte Lösungskonzepte mit Maschinen, Zellen, Systemen und Software für die Holzbearbeitung, mit denen Betriebe von klein bis groß den Schritt in die digitale Zukunft gehen können. Live im Einsatz sind neue, integrierte Zellenkonzepte – vom „Einstieg in die Digitalisierung“ über die „Vernetzte, digitale Werkstatt“ bis hin zu „Vernetzten, individuellen Zellen“ – alle in verschiedenen Leistungsklassen, für das Holzhandwerk bis zur Möbelindustrie. Jedes Konzept besteht aus unterschiedlichen Bausteinen – so kann jeder Betrieb die für ihn passende Lösung für sich adaptieren. Besucher aus der industriellen Möbelfertigung finden neue Technologien und Ansätze für ihre Produktion in einer „Leistungsstarken Möbelproduktion“ für die Format- und Kantenbearbeitung in Highspeed.

Gewema: Erste aus Holz hergestellte CNC-Fräse

Gewema präsentiert (Halle 12, D85) die erste aus Holz hergestellte CNC-Fräse für den professionellen Dauereinsatz. Sie ersetzt den Bleistift und lässt aus nahezu jeder Idee individuell, automatisiert und leicht ein Produkt entstehen. Darüber hinaus kann sie mit verschiedenen Spannmethoden (zum Beispiel Vakuum) arbeiten. Das Besondere an der CNC-Holzfräse ist das 1-Fräser-Prinzip mit minimalen Rüstzeiten, bei geringen Emissionen und exakten Ergebnissen. Die Lösung ist vor allem für Holzverarbeiter, für die Kleinserienproduktion und Gravuren sowie im Modell-, Gehäuse-, Instrumenten- und Formenbau geeignet – überall dort, wo auf Individualität und Präzision Wert gelegt wird.

Felder: Softwareunterstützung für anspruchsvolle Fertigungsprozesse

Technisch anspruchsvolle Fertigungsprozesse erfordern modernste Softwareunterstützung. F4®Solutions von der Felder Group (Halle 13, C68) bietet Lösungen für Möbel- und Innenausbau, Nesting-Optimierung, Fenster- und Türenfertigung, 3D-Freiformen und Treppenbau sowie smarte Postprozessoren. Die Software integriert sich nahtlos in eine bestehende Produktion und vernetzt alle Arbeitsschritte zu einem intelligenten und durchgängigen Prozess. Individuell oder im Paket einsetzbar erfordert F4®Solutions keinerlei Investitionen in vernetzte Neumaschinen und High-Tech-Anlagen. Die Software ist schnell erlernbar, sofort produktiv nutzbar und kann jederzeit erweitert werden. Der Schritt zur vernetzten Produktion wird so gerade für Handwerksbetriebe mit Standardmaschinen leistbar.

Barberan: Intuitive Verwaltung von Druckvorgängen

Die von Barberan (Halle 17, B48) entwickelte G5-Software zur Bedienung von Jetmaster-Druckmaschinen ist in der Lage, alle Druckvorgänge intuitiv zu verwalten, wobei sich eine hochkomplexe Maschine in ein System verwandelt, das sehr leicht zu bedienen ist. Dank dieser Software kann der Anwender Druckaufträge direkt vom Monitor aus an die Maschine weiterleiten, digitale Bilder im Großformat verwalten, Druckerwarteschlangen erstellen und auch Druck-und Wartungsaufgaben ausführen. Die Software basiert vor allem auf den Erfahrungen der Kunden im Laufe der Jahre und den aktuellen Fortschritten der Barberan-F&E Abteilung.

Fachschule Holztechnik Melle: Vernetzte Fertigung in der Praxis

Die Fachschule Holztechnik Melle FHM (Halle 11, F76) präsentiert unter dem Motto „Aus der Praxis – für die Praxis“ die Umsetzung vernetzter Fertigung in mehreren, umfangreichen Projekten. Studierende der Fachschule stellen die praktischen Zusammenhänge und Ergebnisse vor. Einblicke in die Zusammenhänge der Werkzeugtechnik ergeben sich aus den Ergebnissen der gemeinsamen Arbeit mit der Firma ATEMAG. Die Echtzeitübermittlung von Werkzeugdaten ermöglicht ein besseres Fertigungsergebnis, längere Standzeiten der Werkzeuge und Aggregate und damit auch eine geringere Belastung der Spindeln am CNC-Bearbeitungszentrum. In praktischen Versuchen werden Studierende der FHM diese Datenübertragung über eine Cloud anhand von Versuchsfahrten testen und auswerten. Darüber hinaus erlaubt die Präsentation eines Fertigungsleitsystems, das gemeinsam mit der Firma dmaic umgesetzt wurde, beispielhafte Einblicke in Vernetzung und Digitalisierung.

Microtec: Sägewerk 4.0 für lückenlose Rückverfolgung

Highlight des Unternehmens Microtec (Halle 25, F39) ist das „Sägewerk der Zukunft“, das eine lückenlose Rückverfolgbarkeit vom Stamm bis zum Brett gewährleistet. Durch den Einsatz verschiedener Technologien von Microtec sind Sägewerke in der Lage, jedes Brett durch einen digitalen Fingerabdruck bis zu seinem Baumstamm zurückzuverfolgen. Dazu gehören die CT Log 360°, eine Röntgen-CT-Sägeoptimierung, die eine digitalisierte Stammrekonstruktion in 3D und virtuelle Sortierung ermöglicht, der Logeye Fingerprint, ein Röntgenscanner zur Erkennung von Baumstämmen und zur Auswertung der Eindrehung, True spin, ein Scanner für die Kontrolle der Stammeindrehung, sowie das Goldeneye, ein Multisensor-Scanner zur Erkennung von Brettern und deren Qualitätsklassifizierung. Die Integration von künstlicher Intelligenz in die Produktionsprozesse von Sägewerken ermöglicht es, den Wert eines Endprodukts bereits vor dem Sägen des Baumstammes zu erfahren. Das führt zu Kosteneinsparungen und einer erhöhten Ausbeute des Endprodukts.

Pade: Doppelkopf-CNC-Bearbeitungszentrum mit 15 gesteuerten Achsen

Der VARIODUET JAMB von Pade (Halle 27, D51) ist ein Doppelkopf-CNC-Bearbeitungszentrum mit 15 gesteuerten Achsen zur Herstellung von Pfosten in hohen Stückzahlen mit höchstmöglicher Flexibilität in der Konstruktion und der Schnelligkeit beim Umrüsten. Jeder Kopf verfügt über fünf Spindeln, so dass kein automatischer Werkzeugwechsler erforderlich ist. Die Span-zu-Span-Zeit beträgt weniger als 2 Sekunden. Das Design der automatischen Beschickung ermöglicht das gleichzeitige Be- und Entladen von zwei Teilen. Die Maschine wird mit automatischen Ein- und Auslaufrollen gezeigt, um VARIO DUET JAMB in den Produktionsablauf zu integrieren.

Beck Fastener: Erster schießbarer Holznagel der Welt

Die LignoLoc® Holznägel von Beck Fastener (Halle 13, A27) sind aus heimischem Buchenholz gefertigt und können ohne Vorbohren mit dem LignoLoc® Druckluftnagler in Holz und Holzwerkstoffe eingeschossen werden. Durch die Eintreibenergie verbindet sich der Holznagel durch Holzschweißen stoffschlüssig mit dem Werkstoff. Die LignoLoc® Holznägel hinterlassen keine Korrosionsspuren am Holz und schonen Schneidwerkzeuge beim nachträglichen Bearbeiten des Werkstückes. Von der Produktion bis zum Recycling heben sich LignoLoc® Holznägel durch ihre umweltfreundlichen Eigenschaften hervor. Bereits die Herstellung eines LignoLoc Nagels verursacht 75 Prozent weniger Treibhausgase als ein technisch vergleichbarer Stahlnagel.

Weitere Informationen zu den Ausstellern und Produkten der LIGNA 2019 unter www.ligna.de/de/messe-programm/aussteller-produkte/index.xhtml .

 

Bild & Text: ligna.de